Gemeinderätin Andrea Wulz verlässt Grüne

Die langjährige Klagenfurter Stadträtin Andrea Wulz verlässt nach fast 20 Jahren die Partei. Die Grüne Partei in Klagenfurt sei tot, sagt sie und zu Jasagern verkommen, die mit Intrigen beschäftigt seien. Wulz will als wilde Abgeordnete im Gemeinderat bleiben.

Wulz, einst Grüne Klubchefin im Gemeinderat und Stadträtin im Senat, sagte gegenüber dem ORF Kärnten: „In den letzten drei Jahren hat es mehrfach Unstimmigkeiten gegeben, die Partei hat sich nicht so entwickelt, wie ich gehofft habe. Sie ist zur Jasagerpartei in der Stadt geworden, das ist für mich politisch nicht mehr aushaltbar.“ Derzeit gebe es eine Gruppe, die die Grünen beherrsche, so Wulz weiter. Es gebe keinen Nachwuchs und keine Veranstaltungen mehr, man sei mit sich selbst und Intrigen beschäftigt.

„Bleibe im Gemeinderat“

„Die Zukunft für die Grünen in Klagenfurt ist für mich aussichtslos. Ich habe mich bemüht, noch etwas Konstruktives beizutragen, aber so wie es jetzt aussieht, sehe ich keine Zukunft.“ Zu ihren künftigen Plänen sagte Wulz, sie sei zunächst einmal froh, den Schritt getan zu haben. „Ich habe es mir nicht leicht gemacht.“ Auch ihre Familie sei in Zusammenhang mit der Grünen Bildungswerkstatt diffamiert worden, so Wulz, das müsse sie sich nicht antun. „Derzeit ist der Status so, dass ich der Frau Bürgermeisterin geschrieben habe, dass ich aus dem Grünen Gemeinderatsclub austrete, aber im Gemeinderat bleibe.“

Frey: Verlust für Grüne Klagenfurt

Stadtrat Frank Frey von den Grünen sagte, Wulz’ Rücktritt sei "ein herber Verlust für die Grünen Klagenfurt“: „Konflikte von gestern haben manchmal so lange Schatten, dass sie bis in die Gegenwart reichen. Der Kritik an der Haltung der Grünen in der Reformpartnerschaft kann ich wenig abgewinnen. Sie war selbst Stadträtin und weiß aus eigener Erfahrung, dass du dich als kleinerer Partner nicht zu 100-prozentig durchsetzen kannst.“

Persönlich habe er Verständnis für ihre Situation. Er denke, dass es weiterhin Gemeinsamkeiten in gewissen Punkten geben werde, da Wulz vorhabe, weiter im Gemeinderat tätig zu sein, so Frey.

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