Kärntner Helden: Ehrungen für Zivilcourage
In den letzten Oktobertagen wurden weite Teile Kärntens von massiven Regenfällen und Stürmen heimgesucht. Besonders schlimm traf es Oberkärnten, im Besonderen das Lesachtal. Die Hauptverbindungsstraße wurde durch eine Mure weggerissen, das Tal war tagelang von der Außenwelt abgeschnitten.
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„Keiner kann sich an so einen Orkan erinnern“
Gemeindefeuerwehrkommandant Martin Guggenberger steht stellvertretend für alle Feuerwehrleute, die sich unter schwierigsten Bedingungen ins Tal durchkämpften.
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„Mit diesem enormen Orkan haben wir nicht gerechnet, da waren wir sehr überrascht, dass das so über uns hereingebrochen ist. Speziell dieser starke Wind, da kann sich keiner erinnern, dass es das im Lesachtal jemals gegeben hat.“ Es sei nur mehr dunkel gewesen, es habe nur mehr geregnet, es war nur mehr Wind. Man habe keine Verbindung nach außen, „es war wie der Weltuntergang“.
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„Du wirst nicht müde, bis du ein Ende siehst“
Die Einsätze gingen an die Substanz - bei Helfern, aber auch bei den vielen Landwirten und Hofbesitzern, die durch die Unwetter und Sturm alles verloren. Tausende Hektar Wald liegen auf dem Boden, viele Häauser sind beschädigt. Viele Menschen stehen am Rande ihrer Existenz, die Aufräumarbeiten sind kostenintensiv. Es galt im Tal zusammenzurücken, um den Schock zu verarbeiten, so Guggenberger: „Wenn das über dich hereinbricht, ist es so, als wenn die Zeit stehenbleibt. Du weißt, das ist zu tun, du wirst auch nicht müde, bis du ein Ende siehst.“
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Die gröbsten Schäden sind mittlerweile beseitigt. Martin Guggenberger und die Feuerwehren des Lesachtales werden als „Österreichs Helden“ geehrt.
Zivilcourage nach schwerem Unfall
Ein weitere Held ist Amir Skahic. Am 26 November war er mit dem Betonmischwagen unterwegs von St. Veit zu einer 30 Kilometer entfernten Baustelle. In Glanegg sieht er, wie auf der Gegenfahrbahn ein Auto in voller Fahrt gegen einen Baum kracht. Im Fahrzeug war der 35 Jahre alte Lenker, schildert Skahic: „Der ganze Rauch war im Auto, der Mann lag auf dem Lenkrad. Wir konnten ihn nicht herausholen, er war komplett eingeklemmt.“
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„Wir bekamen die Tür nicht auf“
Auch Andreas Weißensteiner aus Feldkirchen war unter den Autolenkern, die anhielten: „Ich habe seinen Puls ertastet, wir haben versucht, ihn gemeinsam herauszuholen. Mit einem Brecheisen haben wir versucht, die Tür zu öffnen, aber wir haben es nicht geschafft. Der Amir hat zum Glück gut reagiert und ist mit dem Wasserschlauch gekommen. Damit haben wir das Wrack gelöscht. Sonst wäre das sehr böse ausgegangen.“
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Ehrung und ORF-Show
Amir Skahic sagte, „zum Glück hat der Mann überlebt, nur das ist wichtig“. Der Unfallenker wurde von einem Notarztteam erstversorgt und dem Rettungshubschrauber ins Klinikum Klagenfurt gebracht.
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Am 16. Dezember findet in Wien die Ehrung der Helden aus ganz Österreich statt „Lebensretter 2018 - Österseichs Heldinnen und Helden“. Der ORF überträgt die Ehrung im Rahmen einer großen Show am 20. Dezember ab 21.05 in ORF 2.
Link:
- Das sind die Heldinnen und Helden 2018 (oesterreich.ORF.at)