Recycling von Kunststoff muss gesteigert werden
EU-weit werden derzeit nur 22,5 Prozent des Kunststoffmülls recycelt. In Österreich sind es deutlich mehr, nämlich 34 Prozent. Dieser Wert treffe auch auf Kärnten zu, sagen die Experten. Die stoffliche Verwertungsquote beim Recycling von Kunststoffverpackungen muss also europaweit mehr als verdoppelt, in Kärnten um die Hälfte gesteigert werden. Derzeit wird Kunststoff in Kärnten ganz unterschiedlich gesammelt. Die Möglichkeiten reichen vom gelben Sack bis hin zur gelben Tonne. Oft darf sogar Metall mit gesammelt werden.
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Land fordert einheitliches Sammelsystem
Bis 2025 muss sich, was das Sammeln betrifft, noch einiges tun, sagte Harald Tschabuschnig, der Leiter der Umweltabteilung des Landes. „Das Land fordert seit einigen Jahren ein einheitliches Sammelsystem für die Sammlung von Kunststoffverpackungen in Kärnten. Es wäre natürlich sinnvoll, wenn sich die Abfallwirtschaftsverbände da einigen könnten.“ Zukünftig werde es sicher so sein, sagte Tschabuschnig, dass alle Kunststoffverpackungen in der gelben Tonne oder im gelben Sack gesammelt werden.
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Aus altem Kunststoff wird neuer Rohstoff
Die Firma Kruschitz recycelt in Kühnsdorf und in Völkermarkt altes, bereits vorsortiertes Plastik. Pro Jahr werden 80.000 Tonnen verarbeitet, sagte Geschäftsführer Werner Kruschitz. „Wir können hier sämtliche thermoplastischen Kunststoffe verarbeiten. Das heißt, wir können Folien, Becher, Flaschen, Rohre, Spielzeuge, Wäschekörbe, Kisten und alles, was aus Kunststoff ist wieder zu einem Rohstoff verarbeiten.“
Das Material komme bereits vorsortiert an, sagte Kruschitz. „Es gibt 64 Sorten von Kunststoff. Das Material wird bei uns gewaschen, noch einmal nachsortiert und dann über den Extruder (Anm.: eine Art Presse) eingeschmolzen. Wir erzeugen damit ein Granulat, das dem aus Erdöl hergestellten Granulat gleicht.“ Dadurch wird der Kunststoffkreislauf geschlossen, sagte Kruschitz.
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Wiederverwertung nur mit Konsumenten möglich
„Aus der PET-Flasche kann wieder eine PET-Flasche werden, aus der Shampoo-Flasche wird wieder eine Shampoo-Flasche und aus dem Yoghurtbecher wird wieder ein Yoghurtbecher“, sagte Kruschitz. Verantwortlich für die Möglichkeit der Wiederverwertung sei der Konsument. „Der Kunststoff selbst ist nicht schuld, dass er im Meer landet.“
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Derzeit noch zu wenig Kunststoffsammlung
Derzeit wird in Österreich jedoch noch viel zu wenig Plastik gesammelt, die Verwertungsbetriebe müssen Kunststoff aus dem Ausland zukaufen. Viel weniger Plastik im Restmüll wünscht man sich in der Müllverbrennungsanlage in Arnoldstein. Denn zu viel Plastik verringert dort die Durchsatzleistung der Anlage und erhöht den Heizwert.
Link:
- Villach testet schlaue Mülltonnen (kaernten.ORF.at; 7.10.2018)