Kein Aus für Bahntunnel am Wörthersee

Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) hat am Freitag eine Tunnellösung oder eine andere Variante für den Bahnverkehr im Zentralraum Kärnten nicht gänzlich ausgeschlossen. Nächstes Jahr will er einen Generalplan vorlegen.

2025, in sieben Jahren, sollen die Züge auf der Koralmstrecke und weiter bis zu den Adria-Häfen rollen. Mehr Güterzüge, das würde auch mehr Bahnlärm als bisher bedeuten. Das fürchten zahlreiche Anrainer und Touristiker entlang des Wörthersees. Die ÖBB und der Bund haben zusätzlichen Lärmschutz und leisere Züge versprochen, offen ist nach wie vor, ob langfristig Personen- und Güterverkehr doch getrennt werden und es im Kärntner Zentralraum eine eigene Bahntrasse für den Güterverkehr geben wird.

Generalplan wird evaluiert

Eine solche Trasse ist derzeit in der Generalplanung des Infrastrukturministeriums nicht vorgesehen. Für Infrastrukturminister Norbert Hofer von der FPÖ sei aber nichts in Stein gemeißelt, sagte er am Freitag am Rande der offiziellen Feier für den Tunneldurchschlag bei der Koralmbahn, mehr dazu in Tunnelvideo zeigt historischen Durchschlag.

„Wir werden eine eigene Nahverkehrsmilliarde auf die Beine stellen“, so Hofer im ORF-Interview. Nach dem Ratsvorsitz werde er im nächsten Jahr alle Bundesländer besuchen und mit den Landeshauptleuten Gespräche führen. Danach werde er für jedes Bundesland ein eigenes Paket schnüren. Die Generalplanung werde evaluiert und Mitte nächsten Jahres werde er, so Hofer, ein neues Gesamtkonzept auf den Tisch legen.

Tunnel oder andere Variante?

Seit Jahren wird für den Zentralraum Klagenfurt eine Tunnelkette für den Bahnverkehr entlang des Wörthersees diskutiert, auch eine eigene Gütertrasse von Klagenfurt über den Sattnitzrücken in Richtung Villach gilt als mögliche Variante. Infrastrukturminister Hofer sagte dazu, „man werde versuchen, alle Maßnahmen zu setzen, die den Lärm hintanhalten“. Ob dies eine Tunnellösung oder eine andere Variante sein werde, „wird man sehen“, so Hofer.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) drängte im Gespräch mit Hofer nach eigenen Angaben auf den Dreistufenplan, der mit Hofers Vorgänger als Infrastrukturminister vereinbart worden sei. Neben dem Lärmschutz sei vorgesehen, dass „im Zentralraum Kärnten jederzeit eine Alternativtrasse zur Bahnstrecke entlang des Wörthersees geführt werden kann, wenn der Bahnverkehr zunimmt“, so Kaiser.