Clowncasting bei „Roten Nasen“
Die „Rote Nasen Clowndoctors“ bringen ein Lachen dorthin, wo es vielleicht nicht vermutet, aber dringend gebraucht wird: Zu kleinen und größeren und Patienten in Spitälern, aber auch zu Erwachsenen in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. 75 Clowndoctoren gibt es derzeit bundesweit, immer wieder wird Nachwuchs gesucht.
Ende April fand deswegen in Kärnten ein „Clowncasting“ statt. 17 Interessenten von 36 Bewerbern gaben Ende April dabei ihr Bestes, um für die zweijährige Ausbildung aufgenommen zu werden. Die zweijährige Ausbildung beinhaltet neben den künstlerischen Bereichen wie Schauspiel und Clownerie unter anderem Unterricht in Hygiene, Psychologie und Soziologie. Der Krankenhausablauf müsse kennengelernt werden, so Martin Kotal von den Roten Nasen.
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Hohe Anforderungen an den Clowndoctor
Die Anforderungen an einen „Clowndoctor“ sind hoch. „Nur Witze zu erzählen, das reicht nicht“, sagt Regionalleiter Christian Moser: „Es geht nicht darum Witze zu erzählen und witzig zu sein. Die Komik des Clowns liegt in der Ernsthaftigkeit – und das ist die Schwierigkeit.“ Immer wieder würden deswegen Bewerber aufgeben. „Wir sind als Menschen gefragt. Es geht nicht um hohe Kunst, sondern für einen Moment verzaubern.“ Christian Moser arbeitet schon seit 1995 als Clowndoctor. Trotzdem sei immer wieder Fort- und Weiterbildung nötig, sagt er.
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Gestartet wurde das Casting mit spielerischen Übungen, fortgesetzt wurde mit dem Spielen von Szenen und Improvisationen. Eine künstlerische Begabung und vor allem ein offenes Herz für Menschen sei Voraussetzung für einen Clowndoctor, sagte der Künstlerische Leiter für Kärnten und Ostirol, Christian Hölbling.
„Wir sind dort, wo Lebensfreude gebraucht wird“
Zum Kärntner Casting reiste auch der Künstlerische Leiter Martin Kotal aus Wien an, um sich die Kärntner Talente genau anzusehen. Auch seine Anforderungen sind hoch: „Wir versuchen, auf höchstem Niveau zu arbeiten. Mittlerweile sind die Roten Nasen aus dem Gesundheits- und Pflegesystem nicht mehr wegzudenken.“ Die Clowns werden auch selbst psychologisch betreut, es gebe regelmäßige Supervision, so Kotal. Letztendlich wurden drei Bewerber aus Kärnten aufgenommen, die nun die Ausbildung beginnen und ihre ersten Schritte dann mit einem Mentorclown machen. Zwei Männer und eine Frau, wobei man laut Kotal auf Ausgewogenheit achte. Bezahlt werden die Clowns auch, es sei laut Kotal eine Art zusätzliches künstlerisches Engagement.
Auch in Schulen und Flüchtlingseinrichtungen sind die Clowndoctoren mittlerweile tätig. „Wir sind überall, wo die Menschen Freude und Lebensfreude brauchen können.“