Heta-Abbau deutlich über Plan

Die Heta kommt beim Abbau der früheren Hypo-Bank schneller voran, als geplant. Ein Jahr früher als erhofft sind 80 Prozent der Objekte und Forderungen abgebaut, sei es in Österreich, Italien oder auf dem Balkan - noch fehlen 1,5 Mrd. Euro.

Am Freitag sagte Vorstandssprecher Alexander Tscherteu, er gehe davon aus, dass Gläubiger nicht bis zum Jahr 2023 warten müssen, bis sie ihr Geld zurückbekommen und auch mehr Geld zurückbekommen werden. „Wir sind nicht nur schneller, sondern auch wesentlich ertragreicher als geplant. Aktuell gehen wir davon aus, dass wir insgesamt rund drei Mrd. Euro mehr an die Gläubiger der Heta zurückführen werden können, als ursprünglich angenommen“.

Klare Vorgaben und höhere Nachfrage

Als Grund für die Entwicklung nennt Tscherteu klare Vorgaben des Bundes und die höheren Nachfrage im Zug der positiven Konjunktur. Weil es besser läuft als erhofft, hat die Heta im Vorjahr schon Forderungen von 5,8 Milliarden Euro erfüllt. Davon gingen 4,5 Mrd. Euro an die öffentliche Hand, den größten Gläubiger. Trotz dieser Zahlung verblieb per Jahresende ein freier Barmittelbestand von 3,7 Mrd. Euro.

Grafik zur Heta-Vermögensverwertung

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

In zwei Jahren soll Abbau abgeschlossen sein

Vorstandschef Alexander Tscherteu geht davon aus, dass die nächste vorgezogen Auszahlung im Sommer erfolgen kann. Optimistisch zeigt er sich ebenso, wenn es um die restliche Verwertung von Teilen im Wert von 1,5 Milliarden Euro geht - etwa in Montenegro, Bosnien sowie Kroatien. In gut zweieinhalb Jahren soll der Abbau grundsätzlich abgeschlossen sein. Von den derzeit 600 Mitarbeitern werden nur noch ein paar Dutzend übrig bleiben.

„Wir gehen davon aus, dass wir bis 2020 all unsere Töchter abgebaut, verwertet, verkauft, liquidiert haben werden und wir dann am Standort Klagenfurt mit einer Rumpfmannschaft zwischen 40 und 60 Leute übrigbleiben werden, die dann den weiteren steuerlichen Abbau weitertreiben werden“, so Tscherteu.

400 Kärntner Kunstwerke zu haben

Noch keine Lösung zeichnet sich für die Kunstsammlung der ehemaligen Landesbank ab. Darin finden sich Werke mit regionalem Schwerpunkt. Tscherteu sagte: „Wir würden sie gern dem Land geben, weil wir der Meinung sind, dass eine Sammlung mit Kärnten-Bezug in ihrer Breite am besten im öffentlich-rechtlichen Raum bleibt.“

Heta-Chef Tscherteu kann sich vorstellen, dass im Zuge eines großangelegten Vergleichs die Sammlung in Kärnten bleibt. Sollte keine Einigung mit der Politik möglich sein, dann würden die Werke einzeln verwertet.

FPÖ kritisiert: Land hat Geld verschenkt

Vom „Geldregen“ würden „aufgrund der Versäumnisse der Kärntner SPÖ ausschließlich alle anderen Beteiligten an der Causa, nur nicht das Land Kärnten“ profitieren, hieß es in einer Reaktion von FPÖ-Landesparteichef Gernot Darmann.

Es sei „für jedermann erkennbar, dass das Land Kärnten 1,2 Milliarden Euro umsonst nach Wien verschenkt“ habe. Kärnten habe zuletzt für 10,2 Mrd. Euro gerade gestanden. Dem stünden Heta-Einnahmen von derzeit elf Mrd. Euro gegenüber, sodass Kärnten keine Zahlung als Ausfallsbürge gedroht hätte. Darmann: „Es ist fatal, dass SPÖ und ÖVP entgegen den Warnungen der FPÖ Kärnten auf eine Besserungsklausel verzichtet haben“.

Finanzreferentin verweist auf Milliarden-Differenz

Von Kärntens Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) hieß es in einer Reaktion auf die Aussendung der FPÖ: „Selbst wenn aus den noch zu veräußernden Assets eine zusätzliche Milliarde erlösbar wäre, beläuft sich die Differenz auf 2,7 Milliarden Euro. Zieht man davon den Haftungsbeitrag Kärntens von 1,2 Milliarden Euro ab, so verbleiben immer noch 1,5 Milliarden Euro, die von Bundesseite zur vollständigen Haftungsbereinigung zusätzlich zu den bereits für die Hypo/Heta von Bundesseite geleisteten fünf Mrd. Euro aufzuwenden sind.“

Jeder weitere Mehrerlös sei „aus Sicht der Kärntner und österreichischen Steuerzahler erfreulich, würde er doch den Gesamtschaden aus der Heta minimieren“.

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