Pächterwechsel nach Wanzenbefall
Vier Jahre lang wollte Karl „Charly“ Walluschnig, der Pächter der Klagenfurter Hütte, bleiben, es sei sein Lebenstraum, sagte er vor einem Jahr - mehr dazu in „Lebenstraum“ Hüttenwirt in den Karawanken. Doch nach nicht einmal eineinhalb Jahren gibt er auf. Der Imageschaden nach dem Wanzenbefall im Vorjahr sei zu groß gewesen, sagte Walluschnig. Er bezifferte den Ausfall mit 50.000 Euro. Dazu würden noch Baumängel an der eben erst renovierten Hütte kommen.
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Hütte zum Nationalfeiertag geräumt
Anfang Jänner 2017, als er die Hütte übernommen hatte, konnte er noch nicht ahnen, was alles auf ihn zukomme, sagte Walluschnig. Schon nach den ersten paar Monaten wurde ein Befall mit Bettwanzen festgestellt. Ausgerechnet vor dem stärksten Wochenende im Herbst, zum Nationalfeiertag, wurde er vom Alpenverein verpflichtet, die Hütte zu räumen - mehr dazu in Aufregung über Hüttenschließung wegen Wanzen (kaernten.ORF.at; 19.10.2017).
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„Oktoberwochenende hat mir Genick gebrochen“
Walluschnig: „Das haben sie im Oktober aufgerissen, damit man den Aufbau sieht. Rechts und links ist alles neu und da sieht man den Deckenaufbau ohne Isolierung. Dieses Oktoberwochenende war der ausschlaggebende Grund, der mir das Genick gebrochen hat und dass ich jetzt finanziell am Ende bin.“
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Pächter: Baumängel in generalsanierter Hütte
Die Vorräte auf die Hütte zu bringen ist ein großer Aufwand, für die paar Gäste, die kommen. Walluschnig hatte sich seine Ära als Hüttenwirt um vieles schöner und vor allem lukrativer vorgestellt, als er den Vertrag mit dem Alpenverein, dem Eigentümer der Hütte, vor eineinhalb Jahren unterschrieben hat - mehr dazu in „Lebenstraum“ Hüttenwirt in den Karawanken (kaernten.ORF.at; 4.3.2017).
Mit dem Winter seien die ersten groben Baumängel zu Tage getreten, sagte Walluschnig. Und das in einer Hütte, die gerade erst um eine Million Euro generalsaniert wurde. Das Gasaggregat falle immer wieder aus, weil die Luftzufuhr in einem viel zu klein dimensionierten Raum nicht ausreiche, sagte Walluschnig. Es seien bis zu 16 Fehlermeldungen am Tag auf dem Display abzulesen.
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Im Winter zehn Tage ohne Strom
Vor den Weihnachtsfeiertagen war die Hütte fast zehn Tage lang ohne Strom. Schuld daran war der Föhnsturm. Noch dazu hatte das Notstromaggregat den Geist aufgegeben, sagte Walluschnig damals - mehr dazu in Pechsträhne für Wirt der Klagenfurter Hütte (kaernten.ORF.at; 26.12.2017).
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Fenster lassen sich nur einen Spalt öffnen
Bei der Generalsanierung seien noch dazu die Öfen aus den Gästezimmern gerissen worden. Es sei also kalt und für Tourengeher im Winter alles andere als einladend, sagte Walluschnig. Er kritisierte ein weiteres Detail, das für Staunen bei den Gästen sorgt: Die Fenster in der Stube und die Balkontüre in einem Raum lassen sich nur einen Spalt breit öffnen.
Es sei Zeit zu gehen, sagte Walluschnig. Über Rechtsanwälte habe man sich mit dem Alpenverein auf das Datum geeinigt, am kommenden Sonntag gibt es noch ein Abschiedsfest, dann ist Schluss: „Ich habe gewusst, dass es unter der Woche wenig Gäste gibt, aber ich habe auf die Wochenenden gehofft. Aber nach dem Imageschaden sind die Gäste ausgeblieben und dann hat ein Rad in das nächste gegriffen.“
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Lawine streifte Klagenfurter Hütte
Als Pächter der Klagenfurter Hütte war Walluschnig nicht gerade vom Glück verfolgt. Nur einmal hatte er Glück, als eine Lawine im Februar gerade noch rechtzeitig vor der Hütte stehen blieb - mehr dazu in Lawinenabgang bei der Klagenfurter Hütte (kaernten.ORF.at; 19.2.2018).
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Alpenverein: Vorerst keine Details
Der Eigentümer der Hütte, der Alpenverein, äußerte sich zu den Zuständen auf der Klagenfurter Hütte - auch auf Nachfrage - nicht. Es sei nicht erwünscht, Details nach außen zu tragen, sagte Karl Selden vom Alpenverein Klagenfurt. Zumindest so lange nicht, bis ein neuer Hüttenpächter präsentiert werden könne.