Kärntens Vegetation noch im Winterschlaf

Die kalten Temperaturen in Kärnten wirken sich auch auf die Vegetation aus. Kärntens Landwirte stehen in den Startlöchern, doch noch können sie nicht viel tun, um die Weichen für künftige Ernten zu stellen. Denn die Pflanzenwelt hinkt etwa zwei bis drei Wochen hinterher.

Auch die Spargelernte wird sich um bis zu zwei Wochen verzögern. Im Vorjahr ist um diese Zeit im Lavanttal bereits fleißig der erste Spargel geerntet worden. Heuer dagegen ist noch keine Spargelspitze zu sehen.

Spargel noch tief unter der Erde

Und das trotz Wärmefolie auf den Feldern, die eigentlich ein Turbo für das Wachstum sein sollte, sagt der Spargelbauer Christian Jäger: „Es hat schon frühere und spätere Startpunkte gegeben. Wir müssen schauen, wie es in den nächsten zwei Wochen wird. Der Spargel ist noch sehr tief unter der Erde, bei diesen Temperaturen tut sich noch nicht viel“. Die vorherrschende Bodentemperatur liegt derzeit bei sechs bis acht Grad, das sei noch zu wenig, so Jäger. Wenn alles gut geht, dann ist Mitte April mit der ersten Spargelernte zu rechnen.

Verzögerte Vegetation Landwirtschaft

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Aussaat in der Warteschleife

Auf den heimischen Anbauflächen werden frühestens nach Ostern Mais und Sojabohnen angebaut, sagt Markus Tschischej, er ist in der Landwirtschaftskammer unter anderem für den Ackerbau zuständig. „Wir haben noch sehr kalte Temperaturen und Nachtfrost, d.h. an einen Anbau von Mais und Sojabohnen braucht man momentan noch nicht denken“. In den nächsten Wochen nach Ostern könnten aber mit Bodenvorbereitungen, wie der Saatbettbereitung und Düngemaßnahmen, begonnen werden, so Tschischej.

„Der Sommergetreideanbau sollte ja jetzt schon über die Bühne gehen. Normalerweise ist der Josefitag der Tag an dem das Sommergetreide schon im Boden ist“, sagt Tschischej. Der Boden sei dafür aber noch viel zu feucht und zumindest an der Oberfläche fast überall in der Nacht und am Morgen noch gefroren.

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Obst: Knospen sicher vor dem Frost

Haben im Vorjahr um diese Zeit bereits die Obstbäume geblüht, so sind heuer erst kleine Knospen zu sehen. Für die heimischen Obstbäume ist das allerdings kein Nachteil, so kann kein Frost die Blüten und damit die Ernte schädigen. Die kleinen Knospen halten bis zu minus vier Grad aus, sagt Siegfried Quendler, der Leiter des Obst- und Weinbauzentrums der Landwirtschaftskammer in St. Andrä.

Verzögerte Vegetation Landwirtschaft

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„Wir kennen es von den letzten zwei Jahren nicht mehr, weil da waren wir sehr früh dran. Eigentlich passt es jetzt wie es ist, die Knospen sind kurz vor dem Schwellen. Sie sind noch im Ruhestadium, dadurch gibt es keine Gefahr für Frost“, so Quendler. Marillen und Pfirsichbäume sind die ersten die blühen, gefolgt von Kirschen, Birnen und Apfelbäumen. Die Wärme in der Nacht ist für die heimische Pflanzenwelt wichtig, dann explodiert sie in voller Blüte.

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