Ernte nach Katastrophenjahr „brauchbar“

Das hat den heimischen Bauern auch heuer stark zu schaffen gemacht. Wenig Schnee, Wärme, Spätforst und extreme Trockenheit, laut Hagelversicherung ein „Katastrophenjahr“. Die heurige Ernte habe dennoch ein „brauchbares Ergebnis“ gebracht.

Mit 13 Millionen Euro beziffert die Hagelversicherung den Gesamtschaden in der Kärntner Landwirtschaft - mehr dazu in 13 Million Euro Schaden durch Unwetter. Unter diesen Vorzeichen zog die Landwirtschaftskammer am Vormittag Bilanz über die heurige Ernte. Es gab einen schneearmen Winter, der März war der wärmste seit 250 Jahren. Danach gab es Spätfrost im April gefolgt von teils extremer Trockenheit und heftigen Unwettern.

Klimawandel und Preisdruck Herausforderungen

Hubert Gernig von der Österreichischen Hagelversicherung spricht von von einem „Katastrophenjahr“ für die Landwirtschaft: „Für uns entstand durch Hagel, Überschwemmung, Frost und Sturmschäden ein Gesamtschaden von 13 Mio. Euro. 2,5 Mio. Euro davon durch Trockenheit, 1,5 Mio. durch Spätfrost.“ Neun Mio. Euro Schaden entstand durch Hagel, Überschwemmung und Sturm, so Gernig.

Die Folgen des Klimawandels würden für die Bauern neben dem europa- und weltweiten Preisdruck zu einer immer größeren Herausforderung, sagt auch Landwirtschaftskammer-Präsident Johann Mößler. Die Menge der Ernte sei „brauchbar“, die Preissituation sei so, dass man damit leben könne.

Weniger Getreide, aber gute Qualität

Beim Mais ist die Ernte noch voll im Gang. Die Erträge fallen teils binnen weniger Kilometer sehr unterschiedlich aus. In Summe spricht der Pflanzenbaudirektor der Landwirtschaftskammer, Markus Tschischej aber von einer guten durchschnittlichen Maisernte. Die Getreideernte wurde schon im Juli und August abgeschlossen: „Wir haben beim Getreide um 15 bis 20 Prozent weniger Ertrag. Das Positive war die sehr gute Qualität.“

Beim Grünland seien die Futtererntemengen heuer je nach Region um bis zu 40 Prozent zurückgegangen, das lasse sich mit überdurchschnittlichen Mengen aus dem Vorjahr einigermaßen ausgleichen. Beim Obst habe in den Frostnächten im April teils ein halber Grad Temperaturunterschied zwischen Ertrag und Totalschaden entschieden. Vor allem bei Steinobst gebe es laut Tschischej viele Schäden, insgesamt 30 bis 40 Prozent weniger Ertrag, aber hohe Qualität. Auch die Weinernte habe unter Frost und Hagel gelitten. In Summe sollten aber wieder 200.000 Flaschen Kärntner Wein abgefüllt werden können.

Auf der Suche nach optimalen Sorten

Wesentlich sei es für die Landwirte sich auf die klimatischen Veränderungen einzustellen - etwa mit neuen Züchtungen oder anderen Sorten. Daher führe die Kammer Versuche durch, so Tschischej: „Wir wollen für die Landwirte optimale Sorten selektieren, die vom Ertrag passen und mit Dürre besser zurechtkommen.“ Hoffnungen setzt man nicht zuletzt auf die Sojabohne. Da gäbe es in Kärnten heuer sehr gute Erträge und österreichweit auch noch wesentlich mehr Bedarf, sagt Tschischej.