Wegen Wildschäden Jagd in Schonzeit erlaubt

Der kalte und schneereiche Winter war für das Wild eine große Belastung. Teilweise erreichten die Tiere die Fütterungen auf den Almen nicht mehr und wanderten ins Tal ab. Dort richteten sie große Verbisschäden an. Nun soll auch in der Schonzeit mehr geschossen werden.

Wildverbiss und Schälschäden bereiten den Kärntner Waldbesitzern schon seit Jahren Kopfzerbrechen. Im Bezirk Spittal sind die Schäden in diesem Winter allerdings explodiert. Jahrzehntealte Fichtenbäume wurden geschält, so dass es zu Qualitätseinbußen beim Holz kam oder der Baumstamm vorzeitig entnommen werden musste. Dazu kommt noch, dass die Holzernte erschwert wird. Insgesamt dürfte der Schaden heuer im zweistelligen Millionenbereich liegen.

Daher entschloss sich die Behörde zu einem rigorosen und nicht unumstrittenen Schritt: Jetzt darf auch in der Schonzeit geschossen werden, Abschussgenehmigungen für Hirsche wurden erteilt, insgesamt wurden im Bezirk Spittal in diesem Winter 60 Stück Wild zum Abschuss freigegeben.

Wildverbiss Jäger schießen mehr Ausnahmen Schonzeit

ORF

Besonders das Mölltal betroffen

Im Mölltal, wo der Wildbestand ohnedies zu hoch ist, sind die Schälschäden unübersehbar. Deshalb ordnete die Bezirkshauptmannschaft den Abschluss auch in der Schonzeit für 15 Hirsche und fünf Kälber, also Jungtiere, an. Einige Hirsche wurden bereits erlegt, auch ein Hirschkalb. Allerdings werden keine trächtigen Muttertiere gejagt, wie von Tierschützern behauptet werde, sagte Bezirkshauptmann Klaus Brandner. Nur männliche Tiere seien betroffen.

Bezahlt werden muss der Schaden, den das Wild anrichtet, von den Jägern. In Penk seien das jährlich tausende Euro, sagte Hegeringleiter Stefan Schupferl. „Klar ist der Abschuss keine schöne Sache, damit hat kein Jäger eine Freude.“ Wenn die Tiere aber vertrieben werden, werde das Problem nur verlagert.

Wildverbiss Jäger schießen mehr Ausnahmen Schonzeit

ORF

Zwei Drittel sollen geschossen werden

Im Vorjahr wurden im Bezirk Spittal während der Jagdsaison 6.000 Stück Rotwild geschossen. Angesichts der großen Schäden reiche das bei weitem nicht aus, so der Bezirkshauptmann. Brandner sagte, es sollten mehr als zwei Drittel des Bestandes entnommen werden. Man müsste auf 30 Prozent des Bestandes kommen, damit das Rotwild im Bezirk Spittal vertretbar sei.

Mit den Schüssen in der Schonzeit ist man von diesen Zahlen aber weit entfernt. Die Politik beruft sich auf das neue Jagdgesetz. Es soll durch mehr Mitsprache der Waldbesitzer bei den Abschusszahlen und bei der Wildfütterung ebenfalls helfen die Schäl- und Verbissschäden zu reduzieren.

Link: