Musiker Konrad Ragossnig gestorben
Konrad Ragossnigs Name taucht im Archiv von Radio Kärnten bereits in den 1950er-Jahren sehr häufig im Zusammenhang mit der Sendereihe „Frohes Singen, frohes Klingen“ auf. Damals schuf der Komponist Norbert Artner für die musischen Talente Kärntens im Funkhaus in Klagenfurt ein Biotop, in dem sie Vieles ausprobieren, aber auch ihr erstes Geld mit der Musik verdienen konnten.
Konrad Ragossnig kam immer gerne zurück in seine Geburtsstadt Klagenfurt, obwohl er schon 1960, also drei Jahre nach seinem Studienabschluss, an der Musikhochschule in Wien zum Professor für Gitarre berufen wurde. Dieser Lehrtätigkeit folgten Professuren in Basel, in Zürich und gleichzeitig auch in Wien, wo er Generationen von Gitarristen ausgebildet hat.
Stücke für Konzertgitarre transkribiert
Ein besonderes Verdienst Ragossnigs war es, Kompositionen alter Meister sowie zeitgenössische Musik für Laute, aber auch für die moderne Konzertgitarre zu transkribieren. Seine Tonaufnahmen wurden in der Fachwelt bewundert und gelten heute noch als exemplarisch. Seine in 6 Teilen herausgegebene Sammlung unter dem Titel „Musik für Laute“ wurde 1976 von der Zeitschrift „Fono Forum“ sogar zur „Schallplatte des Jahrhunderts“ erklärt.
Zuletzt in Antwerpen gelebt
Ragossnig war auch als Konzertgitarrist gefragt - sowohl als Solist, als auch als Kammermusikpartner bedeutender Künstler. Eine Pioniertat war die Transkription der großen Schuber-Lieder-Zyklen „Die schöne Müllerin“ und „Die Winterreise“ für Gitarre. Ragossnig wurden zahlreiche Preise und Ehrungen zu Teil, er erhielt unter anderem 1992 das Große goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten und war 1994 Kulturpreisträger des Landes. Sein Lebenswerk wurde 2003 mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse gewürdigt. Seine letzten zwei Lebensjahre verbrachte Konrad Ragossnig mit seiner Frau Godelieve Monden - sie ist ebenfalls eine international renommierte Gitarristin - in Antwerpen, wo er am 3. Jänner im 85. Lebensjahr starb.