Immer mehr Fischer fischen im Ausland

Die Zahl der verkauften Fischerkarten in Kärnten geht stark zurück. Gründe dafür sind die vielen Fischotter und das ungelöste Problem des Übernachtens am Wasser. Der Fischerei-Fachhandel verzeichnet ein Minus von 30 Prozent.

Die Statistik zeigt, dass der Verkauf der Fischerkarten zurück geht. Im Jahr 2015 gab es fast 10.000 Fischereikartenbesitzer, zu dem wurden fast 18.000 Gastfischerkarten ausgegeben. Im Vorjahr, im Jahr 2016, wurden um 1.000 Karten weniger ausgegeben, das ist ein Rückgang von zehn Prozent. Der Trend zeige weiterhin nach unten, sagte Eduard Blatnik von der Landesfischereivereinigung.

Ganze Gewässer leer gefischt

Ein Grund für den Rückgang der Fischereikarten sei der rasante Anstieg der Population an Fischottern in den heimischen Gewässern. Sie würden ganze Flüsse leer fressen. „In der Görtschitz, in der Gurk in der Lieser, in der Lavant ist schon fast alles leer gefischt, auch in vielen kleineren Gewässern ist der Fischbestand dramatisch zurückgegangen“, sagte Blatnik. Das führe dazu, dass die Fischereiberechtigten in den betroffenen Regionen zum Großteil auf ihren Fischerkarten sitzen bleiben würden. Auch der Fachhandel spricht von Einbußen bis zu 30 Prozent.

Fischotter verursacht Schäden in Fischgewässern

ORF

Die steigende Population von Fischottern sorgt dafür, dass Fischer abwandern

Ein zweites Problem sei das Ansitzen über Nacht, so Blatnik. Denn wetterfeste Schirme und Zelte sind an den Gewässern nach wie vor verboten. Diese Regelung sollte aber fallen, ein entsprechendes Gesetz ist in Ausarbeitung, mehr dazu auch in Fischer dürfen Wetterschutz aufstellen.

Fischer fischen in Slowenien und Kroatien

Laut Blatnik hätte das zur Folge, „dass viele Fischer abwandern, in andere Bundesländer, zum Beispiel in die Steiermark, aber auch nach Slowenien, Kroatien und Ungarn. Letztlich trifft das auch den Tourismus“, sagte Blatnik. Um beide Probleme zu lösen, sei die Politik gefordert. Er glaube aber, dass dies rasch passieren müsse, sonst würde sich die Situation weiter zuspitzen.

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