Lavanttal: Planungsphase für Kraftwerk beginnt

An der Koralpe sollen zwei Speicherseen für ein Pumpspeicherkraftwerk entstehen. Am Dienstag wurden erste Pläne vorgestellt, eine Umweltverträglichkeitsprüfung soll vorbereitet werden. 400 Mio. Euro werden investiert.

Die Behördenverfahren würden laut der Projektgesellschaft econhydro eingeleitet. Man suche nun Investoren für die Projektkosten von sieben Mio. Euro. Insgesamt soll das Kraftwerk 400 Millionen Euro kosten.

Ideales Gelände

Standort soll der südöstliche Ausläufer der Koralpe sein. Grundbesitzer ist Dominik Habsburg Lothringen, der auch mit zehn Prozent an der econhydro GmbH beteiligt ist. Die Lage sei ideal, erklärte Initiator Brunold. Bei einer geringen horizontalen Differenz von 1.400 Metern verfüge das nahezu unbewohnte Gelände über eine Fallhöhe von 600 Metern. Das bedeute einen hohen Wirkungsgrad, so Brunold. Seine Gruppe hat in den vergangenen drei Jahren zwölf mögliche Standorte verglichen.

Zwei Speicherseen Koralpe

econhydro

Nur Speicherseen sichtbar

Im Projektgebiet verlaufe auch der österreichische 380 kV-Hochspannungsring, eine Einspeisung sei daher ohne die Errichtung zusätzlicher Strommasten möglich, erklärte der Initiator. Nach Fertigstellung werde man lediglich die beiden Speicherseen sehen, alle Einrichtungen würden unterirdisch errichtet. Es werde kein Quellgebiet beeinträchtigt, für die Erstbefüllung leite man das Wasser zweier umliegender Bäche in Phasen hoher Wasserführung zu. Jede Nachbefüllung erfolge ausschließlich über Regenwasser, erläuterte Brunold.

„Heimsche Anliegen wichtig“

Alle Bauten, auch die unterirdische Maschinenhalle sind auf dem Grundstück von Dominik Habsburg geplant. „Ich lasse zu mir nur Partner die meinen Visionen entsprechen. Ich will auf meinen Flächen keine große Konzerne sehen, die weit weg in irgendeinem Steuerparadis Entscheidhugen treffen und sich nicht um die Anliegen von uns hier kümmern.“ Solche heimischen Partner hätten sich laut Habsburg in diesem Fall gefunden.

Umweltfreundlicher Bau geplant

Darüber hinaus soll auch der Bau umweltfreundlich erfolgen. Die bestehenden Forststraßen würden genützt, der Beton werde vor Ort gemischt und der Aushub in den Dammkörper eingebaut. Geologische Untersuchungen liegen bereits vom Koralmtunnel, der durch dieses Gebiet führt, vor.

Betrieb ab 2022

Brunold hofft, dass die Behördenverfahren in zwei Jahren abgeschlossen sein werden und mit den Ausschreibungen 2019 begonnen werden könnte. 2022 sollte das Kraftwerk dann in Betrieb gehen. Die Baukosten von 400 Mio. Euro sollen von internationalen Investoren, wie Fonds oder Versicherungen, aufgebracht werden. Interesse bestehe bereits, erklärte Brunold.