Alte Schweinerasse neu entdeckt
Fleischkonsumenten werden immer kritischer, Herkunft und Haltung der Tiere spielen eine immer wichtigere Rolle. Diesen Trend trägt die Klagenfurter Fleischerei Rotter Rechnung, gemeinsam mit einem Landwirt aus Grafenstein wurde die selten gewordene Schweinerasse „Bunte Bentheimer“ nach Kärnten geholt.
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Schweinezucht wie anno dazumal
Die bunten Bentheimer sind eine aussterbende Schweinerasse, die Egon Flora vom Gut Riedenegg in Grafenstein für sich entdeckte. Der Landwirt und Schweinezüchter füttert die Tiere mit der Hand und bietet ihnen viel Auslauf. Die Muttersauen haben mit ihren Ferkeln haben einen eigenen einen Außenbereich zum Wühlen und Stöbern.
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Züchter Flora über die Besonderheit der Haltung: „Wir haben keine Spaltenböden, wir haben keine Zwangslüftung, alles ist so ausgerichtet wie anno dazumal. Die Tiere bekommen Stroh.“ Das Futter basiert auf Getreide, „wir verwenden keinen Mais und kein Soja“, so Flora.
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Mast dauert 18 Monate
Mit 18 Monaten dauert die Mastperiode dreimal so lange wie bei Schweinen aus herkömmlicher Haltung. Die letzten beiden Monate verbringen die Tiere auf der Weide und werden anschließend am Hof geschlachtet, um Stress zu vermeiden, so Flora: „Wenn man dem Konsumenten etwas Besonderes anbietet und er dafür auch etwas tiefer in die Tasche greifen muss, dann müssen wir dafür auch etwas bieten.“ Dazu gehöre auch, dass die Tiere einen Außenbereich zum Wühlen und Graben haben. Der Konsument könne sicher sein, dass das Tier während der 18 Monate ein artgerechtes Leben gehabt habe.
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Konsumenten zahlen mehr für Qualität
In der Klagenfurter Fleischerei Rotter wird das Fleisch der Tiere verarbeitet. Mit dem Qualitätsprodukt will der Traditionsbetrieb eine eigene Produktlinie schaffen. Verwertet wird alles vom Kopf bis zum Fuß. Das Fleisch habe eine ganz andere Struktur, sagte Fleischer Johannes Rotter: „Es ist trockener und kompakter, das Fett ist schneeweiß und es hat auch einen ganz anderen Nährwert für den Körper.“
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Der Fleischer ist überzeugt, dass die Kunden bereit sind, für dieses Fleisch mehr auszugeben, als für jenes aus Massenproduktion. Die Tiere würden länger gefüttert und seien bei der Schlachtung dreimal so alt, wie ein konventionell gezüchtetes Tier. Das Fleisch koste deswegen ungefähr so viel wie Rindfleisch. Mengenmäßig will der Betrieb langsam starten. Von den bunten Bentheimern soll hier einmal pro Woche ein Schwein verarbeitet werden.
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