Fast alle Heta-Gläubiger nehmen Angebot an

Bis Mittwochabend haben die Heta-Gläubiger bereits 94,8 Prozent der Anleihen, für die das Land Kärnten haftet, beim Kärntner Ausgleichszahlungsfonds KAF eingereicht. Das teilte der KAF Donnerstagfrüh in einer Aussendung mit. Damit wäre das Angebot gültig.

Insgesamt wurden 95,3 Prozent der Senior Bonds, also der vorrangigen Schuldtitel, eingereicht. Bei den nachrangigen Anleihen betrug die Quote rund 89,2 Prozent der ausstehenden Gesamtnominale.

Laut Aussendung des Kärntner Ausgleichszahlungsfonds wären damit die notwendigen Quoten erreicht, womit das Angebot Gültigkeit hätte. Die Frist endet allerdings erst am Freitag, bis dahin können die Gläubiger ihr Angebot auch noch zurückziehen, mehr dazu in Heta: Frist für Gläubiger läuft Freitag ab.

Die Vorranggläubiger, deren Gesamtnominale rund 10 Milliarden Euro umfasst, erhalten bei der Annahme 75 Prozent auf die Nominale in Cash, Nachranggläubiger, deren Anleihen rund 1 Milliarde ausmachen, 30 Prozent. Es gibt auch Alternativen für die Umtauschvarianten. So können Vorranggläubiger nach etwa 18,5 Jahren über eine bundesbehaftete Nullkuponanleihe, die der KAF begeben wird, am Ende auf 90 Prozent ihrer Forderungen kommen. Ähnliche Varianten gibt es für Nachranggläubiger, die am Ende 45 Prozent ihres ursprünglich an die Heta verliehenen Geldes zurückbekommen können.

Schon am Dienstag hatte Finanzminister Hans Jörg Schelling vor der Ministerratssitzung in Wien erklärt, dass die Mehrheit der Gläubiger das Angebot annehmen würden, damit wäre eine Pleite Kärntens vom Tisch, mehr dazu in Schelling: Gläubigerquote für Heta erreicht.

Reaktionen von Köfer und Darmann

Landesrat Gerhard Köfer vom Team Kärnten Stronach sieht Kärnten mit der Heta-Lösung über den Tisch gezogen. In einer Aussendung sagte Köfer, der Gestaltungsspielraum kommender Generationen umfasse nur mehr das Notwendigste. Auch FPÖ-Landesrat Gernot Darmann spricht in einer Aussendung von Indizien, dass das Land Kärnten über den Tisch gezogen worden sei. Er forderte die Regierungskoalition auf, die am kommenden Montag geplanten Sondersitzungen sofort abzusagen bzw. auf Freitagabend oder Samstag vorzuverlegen.