Asylquartiere nur zu einem Drittel belegt

Die Asylquartiere des Bundes in Kärnten sind aktuell nur zu einem Drittel belegt. Trotzdem werden in Villach-Langauen Container für 250 Flüchtlinge aufgebaut. Auch an den Grenzen wie bei Thörl-Maglern wird das Grenzmanagement ausgebaut.

Seit Montag wird auf Kärntner Seite des Grenzüberganges Thörl-Maglern auch Infrastruktur für ein Grenzmanagement aufgebaut. Die Polizei habe sich schon während der letzten Monate intensiv auf den „worst case“ vorbereitet, so Polizeisprecher Rainer Dionisio: „Es mussten noch viele logistische und rechtliche Hürden für das Grenzmanagement gemeistert werden. Wir beginnen jetzt mit dem Aufbau, das heißt, wir bereiten die Infrastruktur vor, es gibt noch keine Inbetriebnahme.“

Intensivere Kontrollen Thörl Maglern Grenze

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Grenzübergang Thörl Maglern

Bis zu 700 Flüchtlinge täglich erfasst

Das Grenzmanagement am Grenzübergang an der Bundesstraße wird erst bei Bedarf hochgefahren. Auch Flüchtlinge, die versuchen, über die Autobahn nach Österreich zu gelangen, werden zu der Einrichtung an der Bundesstraße gebracht. das Grenzmanagement ist so ausgerichtet, dass pro Tag etwa 500 bis 700 Flüchtlinge erfasst und kontrolliert werden können.

„Die bestehenden Gebäude werden adaptiert. Auch Zelte und Container müssen dann aufgebaut werden. Wir brauchen auch Technik vor Ort.“ Der Aufbau benötige Zeit und daher beginne man bereits jetzt damit, sagte Dionisio. Die Berechnungen gehen aber noch davon aus, dass eine mögliche Hauptroute über Tirol und den Brenner führen könnte. Wenn dort die Grenzen allerdings geschlossen werden, dann könnte der Flüchtlingsstrom über Slowenien und Italien auch nach Kärnten ausweichen.

Derzeit keine Flüchtlingsströme in Kärnten

Derzeit gibt es keine Migrationsbewegungen in Kärnten. Die Grenzkontrollen an den slowenischen Grenzübergängen werden wie bisher beibehalten. Ein Grenzmanagement für Flüchtlinge gibt es bereits beim Karawankentunnel. Beim Grenzübertritt müssen Flüchtlinge in einem Formular Geburtsdatum, Herkunft und Angaben zur Fluchtroute abgeben. Außerdem stehen Dolmetscher bereit und es werden Kleidung und Nahrung ausgegeben.

Intensivere Kontrollen Thörl Maglern Grenze

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Die Bauarbeiten zum Aufbau der Infrastruktur für das Grenzmanagement laufen seit Montag

Neue Flüchtlingsunterkunft in Villach

Nicht nur an den Grenzen, sondern auch in Villach rüstet sich das Innenministerium ganz offensichtlich für einen neuerlichen Ansturm von Flüchtlingen. Rund 800 Asylwerber hätten in den Bundesquartieren in Kärnten Platz, zurzeit sind sie nur zu einem Drittel belegt. Dort werden die Flüchtlinge nach ihrer Ankunft versorgt und dann - wenn möglich und vorhanden - auf Landesquartiere aufgeteilt. In den Bundesquartieren Krumfelden, Klagenfurt oder Ossiach beträgt die Auslastung aktuell 20 bis 30 Prozent, sagt Othmar Roschitz vom Innenministerium.

Dennoch rollen in Villach-Langauen die Bagger und planieren den Boden, um dort Container für 250 Flüchtlinge aufzustellen. Roschitz. „Eine politische Entscheidung, die ich schwer kommentieren kann“, meint Roschitz dazu. Es könne sich aber nur um eine Vorsorgemaßnahme handeln. Das Grundstück für das Containerdorf in Villach-Langauen stellte ein Landwirt gratis zur Verfügung. Anders als in Krumfelden, Klagenfurt oder Ossiach muss das Ministerium hier „nur“ für die Infrastruktur und die Versorgung der Asylwerber zahlen.

Maßnahmen der italienischen Behörden greifen

Laut Karlheinz Grundböck vom Innenministerium kamen im ersten Quartal 18.000 Flüchtlinge an, im Vergleich zu 11.000 im selben Zeitraum des Vorjahres. Deshalb gebe es die Vorsorge in Österreich. Derzeit würden aber die Maßnahmen der italienischen Behörden greifen, sagte Grundböck. Fast alle Asylwerber werden in Italien versorgt und untergebracht – mehr dazu in Geringe Flüchtlingsbewegung in Kärnten. Fast alle Asylwerber werden dort versorgt und untergebracht.

Die Ankunftszahlen könnten allerdings rasch steigen, sagte Otmar Roschitz: „Wie es in zwei, drei Wochen oder auch in zwei Monaten aussehen wird, das ist sehr schwierig vorauszusagen."

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