Tschernobyl: Heute noch erhöhte Werte
Die Halbwertszeit des Spaltprodukts Cäsium 137 beträgt 30 Jahre. Genau so lange ist es seit der Reaktorschmelze in der Ukraine her. Nach sowjetischen Angaben kamen damals 31 Menschen ums Leben, die Zahl der Opfer ist aber längst nicht mehr schätzbar und Hunderttausende leiden bis heute. Von der radioaktiven Strahlung war auch Österreich betroffen, vor allem Oberösterreich, Salzburg, Teile der Steiermark und Kärnten.
Die damalige Sowjetunion hatte ja erst viel später zugegeben, dass es zum Supergau in Tschernobyl gekommen war - mehr dazu in Tschernobyl damals: Ratlosigkeit und Verunsicherung.
Besonders Koralpe betroffen
In Kärnten war es in erster Linie das Gebiet um die Koralpe und die Hohen Tauern, hier kann heute noch Cäsium nachgewiesen werden. Der Strahlenschutzbeauftragte des Landes Kärnten, Rudolf Weissitsch, sagte, die Schwammerln können bedenkenlos gegessen werden, auch mehrere Portionen. Obwohl in den Pilzen, besonders dem Maronenröhrling, erhöhte Cäsiumwerte feststellbar seien, gebe es keine Gesundheitsgefährdung, so Weissitsch. Dasselbe gelte für Preisel- und Schwarzbeeren in gewissen Gebieten.
Debatte:Sind AKWs tickende Zeitbomben?
Heute gibt es ein Strahlenfrühwarnsystem, die Behörden sind besser vorbereitet als damals: „Es gibt keine Evakuierung, denn selbst unter einem Worst Case Szenario gebe es kein Areal, wo eine Evakuierungsdosis erreicht würde“, so Weissitsch. Man sollte auf die Empfehlungen der Behörden achten. Zuerst gebe es einen Drei-Minuten-Dauerton, dann sollte man TV und Radio einschalten.
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Kaliumjodid hilft
Kaliumjodidtabletten werden heute an Kindergarten und Volksschulkinder ausgegeben, sie könnten im Fall des Falles vorbeugend sein, sagte Weissitsch. Allerdings haben nur fünf Prozent der Österreicher diese Tabletten zu Hause. Sie seien ein fast hundertprozentiger Schutz, die Schilddrüse speichere Jod und so auch das radioaktive Jod. Das könnte Krebs auslösen. Wenn man zum richtigen Zeitpunkt Kaliumjodidtabletten zu sich nehme, sei die Schilddrüse damit bereits blockiert und nehme kein radioaktives Jod mehr auf, so Weissitsch. Wenn man der Statistik glaubt, so Weissitsch, dann werde es wieder einen Unfall in einem Kernkraftwerk geben, die Frage ist nur wann und wo. Zuletzt wie in 2011 Fukoshima in Japan.
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Ein junger Kärntner beschäftigt sich mit dem Schicksal der Stadt Pripyat und besuchte sie schon mehrmals - mehr dazu in Junger Kärntner als Tschernobyl-Experte.