Projekt schützt Uhus vor dem Stromtod

Mit einer ungewöhnlichen Maßnahme kümmern sich die ÖBB um den Schutz der in Österreich immer größer werdenden Uhu-Population: Da die Tiere offenbar immer wieder Opfer tödlicher Stromschläge wurden, sollen in Kärnten nun 160 eigens abgedeckte Strommasten das verhindern.

Der Uhu, die größte Eulenart, baute in Österreich mit 450 bis 650 Brutpaaren wieder eine stabile Population auf. In Kärnten leben derzeit rund 40 bis 60 Paare, schätzt die Vogelschutzorganisation BirdLife. Besonders rund um das Bleistätter Moor haben sich viele der imposanten Vögel angesiedelt.

Auf offenen Flächen lauert der Nachtjäger seiner Beute aus der Höhe auf. Dabei sitzt der Uhu auch gerne auf gefährlichen Stromleitungen und wartet auf seine Beute. Untersuchungen ergaben, dass vor allem Großvögel dabei oft einen tödlichen Stomschlag bekommen. Beim An- oder Abflug streifen sie mit den Flügeln die Leitung und überwinden damit leichter die Isolatorenstrecke, wodurch ein Kurzschluss verursacht wird.

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BirdLife Österreich / Peter Buchner

Bereits 100 Masten gesichert

Eine Kooperation von BirdLife und ÖBB sollen die Tiere jetzt zumindest in Kärnten vor dem Stromtod bewahren. Auf insgesamt 160 Strommasten werden Abdeckhauben angebracht, 100 Masten im Raum Steindorf am Ossiacher See und Feldkirchen sind bereits mit den Vogelschutzhauben versehen. Damit sind zwei Drittel der Stromleitungen im Bereich des Bleistätter Moors für die Großvögel sicher. Bis April soll das Projekt abgeschlossen sein, die ÖBB investieren insgesamt 30.000 Euro. „Eine wichtige Investition für diese stark bedrohte Vogelart“, sagte ÖBB-Regionalleiter Siegfried Moser.

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Renate Wunder

ÖBB-Monteure bei der Montage einer Vogelschutzhaube

Bevölkerung kann mithelfen

Durch eine eigene Datenbank kann sich BirdLife ein genaues Bild über das Ausmaß der Stromtodproblematik und der besonders betroffenen Gebiete verschaffen. „Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen können wir an Netzbetreiber herantreten, die sich freiwillig zum Schutz der Großvögel bekennen und dabei gleichzeitig die Zahl der Betriebsausfälle senken“, sagt BirdLife-Projektleiter Remo Probst. Die Vogelschutzorganisation bittet dabei auch um die Mithilfe von aufmerksamen Bürgern.

Das Projekt „Freie Flugbahn für den Uhu“ ist Teil der ÖBB- Umweltinitiative „Österreich blüht auf“. Bahnkunden können dabei bei jeder Bahnfahrt sogenannte Green Points sammeln und dabei eines der insgesamt acht Umweltprojekte unterstützen.

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