Wieder schlechte Jobchancen für Lehrer

Vor wenigen Jahren hieß es, man brauche neue Pflichtschullehrer. Hunderte machten eine Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule. Wegen Geldmangels und Schülerrückgang baut man aber Lehrer ab. Die Jobchancen sind daher schlecht.

Nicht zuletzt wegen der Neuen Mittelschule hieß es, man brauche neue Lehrer. Denn dort gibt es teilweise zwei Lehrer pro Klasse. Nun ist aber alles anders: 170 Lehrer müssen im kommenden Jahr abgebaut werden, für den Bund hat Kärnten 540 Lehrer zuviel. Außerdem sollen Lehrer bis 65 unterrichten. Der Fehler liegt hier wohl in der Vergangenheit. Denn obwohl es durch Abwanderung jährlich 1.000 Pflichtschüler weniger gibt, wurden immer mehr Lehrer angestellt.

Da es in den nächsten Jahren noch wenige Pensionierungen geben wird, werden im kommenden Schuljahr viele befristete Verträge nicht mehr verlängert. Für die Pädagogische Hochschule kommt das überraschend, so Marlies Krainz-Dürr. Noch vor zwei Jahren habe es geheißen, man brauche die Absolventen.

Jeder zweite Lehrer über 50

Jeder zweite Volks- und Mittelschullehrer ist über 50. Für Landesschulratspräsidenten Rudolf Altersberger leisten auch ältere Lehrer gute Arbeit aber, die Schüler brauchen eine ausgewogene Altersstruktur. Der Landesschulrat warnt vor einem Abbau von Lehrern im sonderpädagogischen Bereich, so Altersberger.

Die Lehrergewerkschaft hofft, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, sagte Personalvertreter Stefan Sandriesser. Man wolle noch verhandeln, damit die Lehrer bleiben können. Viele Schulen klagen, dass es nicht mehr die gleiche Qualität bei den Angeboten gebe.

Bedarf bei Berufsbildenden Schulen

Rund 500 Neuanfänger wird es im Herbst für das Lehramtsstudium in Kärnten geben. Zwei Drittel davon werden die „Ausbildung neu“ machen, die nicht mehr zwischen Pflicht- und weiterbildenden Schulen unterscheidet - mehr dazu in Ab Herbst startet neue Lehrerausbildung. In den Allgemeinbildenden und Berufsbildenden Höheren Schulen werden sehr wohl viele Lehrer gebraucht, so Krainz-Dürr. Man mache diese Ausbildungen gemeinsam mit der Uni Klagenfurt.

Für jene, die heuer die Ausbildung zum Pflichtschullehrer absolvierten, bleibt nur der Gang nach Wien, Salzburg oder Vorarlberg, wo sehr viele Lehrer gesucht werden: Oder man wartet in anderen Jobs ab, bis in rund zehn Jahren die nächste Pensionierungswelle anrollt.