Russland-Embargo drückt Milchpreis weiter
Durch die Milchquote wurden 31 Jahre lang Angebot und Nachfrage ausgeglichen, nun kann jeder produzieren, so viel er will. Noch hat dies aber keine Auswirkungen auf die Kärntner Milchbauern. Gefallen sind die Preise trotzdem, vor einem Jahr erhielten die Milchbauern noch brutto 46 Cent pro Liter, jetzt sind es 38 Cent. Grund dafür sei aber nicht das Auslaufen der Milchquote, sondern das Russland-Embargo, sagt Kärntnermilch-Geschäftsführer Helmut Petschar.
Umsatz deutlich gesunken
Durch das Embargo sei der Umsatz deutlich gesunken, so Petschar: „Jede Woche haben die Kärntner Milchbauern einen Lkw-Zug mit 32 Paletten nach Russland verkauft.“ Russland habe die doppelte Menge an Käse, die jährlich in ganz Österreich produziert werde, von europäischen Molkereien gekauft, das wirke sich weiter auf den Preis aus. Petschar: „Die Handelsmärkte sind so globalisiert und vernetzt, dass auch wir das Weltgeschehen zu spüren bekommen.“
Obwohl Russland vergangene Woche das Einfuhrverbot für Lebensmittel aus der EU verlängerte, glaubt der Kärntnermilch-Chef, dass sich der Milchmarkt in den kommenden Monaten wieder beruhigen wird.
Links:
- Kärntnermilch erreicht 2014 Rekordumsatz (kaernten.ORF.at, 21.5.2015)
- Ende der Milch-Quote: Angst vor Preissturz (kaernten.ORF.at, 28.3.2015)
- Milch-Strafzahlungen an EU fallen weg (kaernten.ORF.at, 28.8.2014)
- Russland-Krise bringt Milchbauern in Bedrängnis (steiermark.ORF.at; 20.11.2014)