Cyber-Kriminalität: Polizei rüstet auf

Die Arbeit der Kriminalpolizei hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Technische Geräte werden immer öfter zu einem wichtigen Beweismittel. 20 spezielle IT-Ermittler gibt es bereits in Kärnten.

Die Abteilung IT-Sicherheit wurde zu einer der wichtigsten im Landeskriminalamt. Dabei geht es bei Weitem nicht nur um Straftaten, die im Internet geschehen. Täglich müssen neue Spuren ausgewertet werden. Egal ob aus Handys, Kameras oder auch Notebooks.

Diese Geräte stammen meistens von Hausdurchsuchungen, sagte der Leiter der Abteilung, Erwin Rogi: „Was man herausfinden will ist fallspezifisch. Wir ermitteln in Betrugsdelikten genauso wie in Kinderpornofällen. Gezielte Suchen sind mit unseren Programmen möglich.“

„Müssen einen Schritt voraus sein“

Die Arbeit könne sehr oft knifflig werden, sagte Rogi, man müsse den Tätern immer einen Schritt voraus sein. Handys sind oft durch PIN-Codes gesperrt, dazu kommt, dass sich jeder der 20 IT-Ermittler mit allen Fabrikaten auskennen müsse, so Rogi. Man stoße auch Grenzen, aber sei auch von der Ausrüstung her gut aufgestellt.

In jedem Bezirk in Kärnten gibt es mindestens einen Datenermittler, im Landeskriminalamt wurde eine eigene Abteilung geschaffen. Der Leiter des Landeskriminalamtes, Gottlieb Türk, sagte, es gebe so gut wie keinen Kriminalfall mehr, wo die IT-Gruppe nicht eingebunden werde. Handys seien wie Computer und die Informationen müssen forensisch korrekt ausgewertet werden, so Türk.

Riesiger Schaden durch Internetkriminelle

Zum Einsatz kommen die Ermittler immer öfter bei Straftaten, die direkt im Internet geschehen. Der Computer wird immer mehr zur Tatwaffe, so Türk. Das hatte stark zugenommen. Interpol schätzt den Schaden durch Internetkriminalität jährlich auf 750 Mrd. Euro. Treffen kann es jeden, denn die Täter versuchen beinahe täglich, beispielsweise per E-Mail an Internet-Bankdaten zu gelangen.