Klimawandel am Wasser ablesbar

Anlässlich des Weltwassertages am Sonntag hat das Land einen aktuellen Bericht über das Kärntner Wasser präsentiert. 30 Jahre lang wurden Daten erhoben und ausgewertet. Es zeigt sich: Die Klimaveränderung hat bereits Auswirkungen auf Teile Kärntens.

Über 780 Millionen Menschen auf der Erde haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. 3,5 Millionen Menschen sterben laut Statistik jährlich an den Folgen von verunreinigtem Wasser. In Kärnten könnte das Wasser sogar aus den Seen und Flüssen getrunken werden. Aber: Das Wasser wird zunehmend wärmer.

Wörthersee 1,3 Grad wärmer als 1981

Der Wörthersee etwa erwärmte sich laut Statistik von 1981 bis zum Jahr 2010 um 1,3 Grad. Das werde mittelfristig Auswirkungen auf Fauna und Flora haben, sagte der grüne Landesrat Rolf Holub. Der Wörthersee ist aber nur eines von vielen Beispielen, an denen man merkt, dass sich das Klima verändert. In den Alpen soll die Temperatur durch den Klimawandel gleich um sechs Grad zunehmen. Holub: „Wir müssen darauf vorbereitet sein. Wir haben tolle Daten, wo wir ganz Kärnten erhoben haben. Wir wissen de facto für jede Ortschaft, jedes Haus, was das bedeutet, wenn der oder jener Niederschlag kommt. Wir können außerdem zwei Tage im Voraus in Modellen sagen, wie sich die Ereignisse abspielen werden.“

Schutzbauten: Wasserbericht als Entscheidungshilfe

Welcher Hochwasserschutz ist notwendig? Welche Gebiete sind besonders trocken? Bei welchen Teilen Kärntens muss mit der Suche nach neuen Wasserquellen begonnen werden? Die Daten im neuen Wasserbericht sollen bei den Entscheidungen mithelfen. Es gebe 17 Risikogebiete in Kärnten, was Hochwasser betrifft, sie befänden sich unter anderem im Krappfeld und im Lavanttal, sagte Johannes Moser vom Hydrographischen Dienst Kärnten.

WWF warnt vor Wasserkrise

Die Wassersituation in Österreich ist ein globaler Ausnahmefall: Der WWF warnt anlässlich des Weltwassertags am 22. März von einer globalen Wasserkrise. Laut einem aktuellen Ranking des Weltwirtschaftsforums gilt diese als größtes, ökonomisches Risiko - noch vor Haushaltskrise, Terrorismus oder Arbeitslosigkeit.

„Es ist zum Beispiel ein Gebiet im Millstätter Seenbereich mit sehr vielen Wildbächen und Zubringern, die allesamt sehr viel Hochwasser und Überschwemmung erzeugen. Auch Lavamünd hat einen sehr geringen Hochwasserschutz, es hat in etwa ein HQ 15 – das heißt, alle 15 bis 20 Jahre muss man damit rechnen, dass der Ort bei einem natürlichen Hochwasser überflutet werden könnte“, so Moser.

Extremes Wetter nimmt zu

Was extreme Wetterereignisse betrifft, würden die Intervalle, sagte Kurt Rohner, der Leiter der Wasserwirtschaftsabteilung des Landes: „Wir reden zwar über Schutzmaßnahmen, aber de facto ist es ein Teilschutz. Es kann immer der Überlastfall eintreten oder mehrere Faktoren zusammenkommen, die auch nicht in dem Ausmaß berücksichtigt werden können, weil wir das weder bauen noch finanzieren können.“ Eines der größten Hochwasserschutzprojekte wird aktuell auf dem Zollfeld realisiert. Noch gebe es für den Hochwasserschutz Geld, sagte Holub, vor allem, weil hier auch Gelder von der EU und aus dem Naturschutz verwendet werden.

Wasserexperten: Kein verunreinigtes Trinkwasser

Am Donnerstag sorgte ein Wasserbericht für Aufsehen gesorgt, wonach aus den Wasserleitungen in Österreich nicht immer ganz sauberes Wasser kommen soll. Die Kärntner Wasserexperten weisen das für das Bundesland zurück: Mit diesen Problemen hätten vor allem die östlichen Bundesländer zu kämpfen.

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