Sturm: Störungsdienst arbeitet im Akkord

Die Stürme von Donnerstag auf Freitag haben vor allem in Norden und Süden von Kärnten Schäden angerichtet. Verletzt wurde niemand. In der Nacht fiel auch teilweise der Strom aus. Von den Ausfällen betroffen waren Freitagnachmittag noch 400 Haushalte.

Laut KELAG gibt es durch Sturmschäden lokal Probleme mit der Stromversorgung. Betroffen sind unter anderem die Innerkrems, Radenthein, Teile des Lavanttals und Teile des Gailtals. 400 Kärntner Haushalte waren am Freitagnachmittag vor allem in den nördlichen und südlichen Landesteilen noch ohne Strom. In der Ortschaft Forst (Gde. Wolfsberg) stürzte ein Baum auf die Gemeindestraße und die vorbeiführende Stromleitung. Die Leitung wurde auf rund 200 Metern abgerissen. Noch in der Nacht rückte der Störungsdienst aus.

Am Freitagnachmittag waren im Lavanttal noch die Feuerwehren von Pölling und St. Johann im Einsatz. In den Abendstunden des Freitags sollte die Stromversorgung laut eines Sprechers der Energiegesellschaft wieder hergestellt sein.

Bäume gekappt

Bahhiesl

Bereits Donnerstagmittag stürzte im Gebiet von Postran (Bez. Hermagor) durch starke Windböen ein ca. 15 Meter hoher Baum von der Bahnböschung auf die Gleisanlagen der Gailtalbahn. Ein Regionalzug fuhr zu diesem Zeitpunkt von der Haltestelle Postran in Richtung Villach und konnte trotz Vollbremsung nicht mehr rechtzeitig anhalten. Der Baum streifte die Zugsgarnitur, wobei minimaler Sachschaden entstand. Zur Beseitigung des Baumes stand die FF Mitschig mit sieben Feuerwehrleuten im Einsatz. Der Bahnverkehr war für ca. eine dreiviertelstunde unterbrochen, es wurde niemand verletzt.

In St. Stefan in der Gemeinde Wolfsberg stürzte ein Kirschbaum auf Grund der starken Windböen auf das Dach des Clubhauses einer Sportanlage. Das Dach des Clubhauses wurde dabei stark beschädigt. Die genaue Höhe des Sachschadens war vorerst nicht bekannt.

Wer haftet bei Sturmschäden?

Für Sturmschäden gebe es keine Pflichtversicherung, sagte Kurt Tschemernjak von der Kärntner Landesversicherung. Wenn es Schäden am eigenen Haus gibt, braucht man eine Gebäudeversicherung. In dieser muss die Deckung eines Sturmschadens in der Polizze ausdrücklich aufgelistet sein. Wenn der Sturm zum Beispiel die Schaukel im Garten zerstört, deckt das nicht die Gebäude-, sondern eine Haushaltsversicherung. Schlechte Karten hat man, wenn bei Sturm ein Ziegel von einem Hausdach aufs Auto fällt oder jemanden verletzt. Für solche Schäden müsse man sich, etwa durch Kasko- und Unfallversicherung, selbst versichern, eine Haftpflicht gebe es nicht, sagt Tschemernjak.

Bei Schäden durch Äste und umstürzende Bäume geht man prinzipiell von höherer Gewalt aus. Aber es gibt auch Ausnahmen. Bei Schäden durch umstürzende Bäume muss der Baumbesitzer im Zweifelsfall beweisen, dass er dessen Standfestigkeit kontrolliert hat. Wenn er das selbst nicht kann, ist er verpflichtet, den Baum regelmäßig von einem Experten untersuchen zu lassen.

Vorsicht bei Autofahrten im Sturm

Die ASFINAG rät Autofahrern bei Sturm die Geschwindigkeit zu verringern, Abstand zu halten und das Lenkrad gut festzuhalten. Besondere Vorsicht sei geboten, wenn man aus einem Tunnel oder windgeschütztem Bereich wieder ins Freie fährt. Ein normaler Pkw kann durch starken Wind um etwa einen Meter seitlich versetzt werden.

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