EU-Wahl: Freund als Spitzenkandidat präsentiert

Die SPÖ hat am Freitagabend in St. Kanzian ihre Kärnten-Konferenz abgehalten und dabei EU-Spitzenkandidaten Eugen Freund präsentiert. Er sagte, er wolle nicht mehr die Fragen stellen, sondern die Antworten liefern. Kernpunkt seiner Rede war die Jugendarbeitslosigkeit.

Es ging in Freunds Rede eher um Grundsätzliches, was er in der EU verändern will. Die zu Beginn seiner Rede versprochenen Antworten blieb er Großteils schuldig. Im Mittelpunkt stehen für ihn junge Menschen; gegen deren Arbeitslosigkeit soll das Modell der österreichischen Lehrlingsausbildung und der Lehrwerkstätten als Lösung dienen, sagte Freund: „Das sind Einrichtungen, die in ganz Europa eingeführt werden sollen, damit dort die Jugendarbeitslosigkeit zurückgeht. Es ist kein Wunder, dass Regierungschefs aus ganz Europa nach Österreich kommen und sich diese Einrichtungen anschauen. Sie wollen lernen, aber sie übernehmen es nicht. Wir fordern, dass das in Europa zwingend übernommen wird.“

Für Finanztransaktionssteuer

Weiters wettert er über Konservative, Liberale und Nationalisten im Europaparlament: „Europa muss sozialer und gerechter werden, Europa muss solidarischer werden.“ Er wolle sich dafür einsetzen, dass die Finanztransaktionssteuer komme, damit diejenigen, die die Krise ausgelöst hätten, auch einen Beitrag zu Beilegung leisten, so Freund.

Landeshauptmann und SPÖ-Parteichef Peter Kaiser plädierte für eine hohe Wahlbeteiligung bei der EU-Wahl. Immerhin bringe die EU enorme Fördersummen, sagte Kaiser: „Eine Milliarde Euro mehr, als wir eingezahlt haben, ist in den letzten Jahren, seit dem Beitritt zur EU von Brüssel nach Kärnten geflossen.“ Die Sozialdemokratie will im Europaparlament Nummer 1 werden, lautet das erklärte Wahlziel.