Schnee: Lage spitzt sich zu
Rund 140 Zentimeter Neuschnee fielen im Bezirk Hermagor seit Donnerstag. Das Lesachtal ist seit Donnerstagabend sowohl von Osttiroler als auch von Kärntner Seite gesperrt, es herrscht akute Lawinengefahr - mehr dazu in Schneefall: Kettenpflicht und Sperre. Die Warnstufe wurde auf 5 erhöht - mehr dazu in Lawinengefahr: Häuser geräumt. In ganz Kärnten gab es bis zu Mittag 84 Einsätze, 430 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Auch das Bundesheer setzte Maßnahmen, um auf Anforderungen zur Assistenzleistung umgehend Hilfe leisten zu können. Fünf Hubschrauber werden aufgrund der Schneelage bereitgehalten. Drei Lawineneinsatzzüge, einer in Lienz und zwei in Kärnten (Spittal und Klagenfurt), stehen in Bereitschaft. Auch Mitarbeiter vom Agrarbauhof brachen mit Baggern Richtung Lesachtal auf, um zu helfen.
HFW Villach
Aber auch in Villach war die Hauptfeuerwache im Dauereinsatz. Mehrere Bäume stürzten um, unter anderem auf ein Carport, Lkws und Pkws blieben hängen. Bis Freitag am frühen Nachmittag gab es 16 Einsätze. Auch mehrere Müll-Lkws mussten vor dem Umkippen bewahrt werden.
HFW Villach
Lawine drückte Fenster ein
In Irschen (Bezirk Spittal) ging Freitagfrüh eine Lawine auf ein Haus nieder. Der Schnee drückte das Fenster zum Bad ein ein. Ein 71-jähriger Pensionist, der sich gerade im Bad aufhielt, erlitt Verletzungen unbestimmten Grades. Der Pensionist wurde von der Rettung in das Bezirkskrankenhaus Lienz eingeliefert. Direkt hinter dem Haus im Ortsteil Mötschlach sei ein steiler Hang, von dem die Lawine abgegangen ist, informierte die Polizei. Das Wohnhaus sei vorerst evakuiert und die Bewohner des benachbarten Hauses über die Gefahr informiert worden.
Privat
ÖBB: Schnee blockiert Schienen
In Weizelsdorf warteten Freitagfrüh 200 Schüler vergeblich auf den Zug nach Klagenfurt. Als Ersatz wurde nur ein einziger Bus geschickt. Zu den Schülern wurde gesagt, „ihr könnt Strohhalme ziehen, wer mitdarf“. Dabei war der Schnee seit Tagen angekündigt. Die ÖBB meldeten Freitagfrüh, dass mehrere Strecken gesperrt werden mussten - mehr dazu in ÖBB warnen vor Reisen nach Kärnten.
ORF/Peter Matha
Amlach von Außenwelt abgeschnitten
Straßensperren gibt es mit sofortiger Wirkung in der Ortschaft Mitten, Zirknitz, Winkel-Sagritz, Allas, Ranach, Göritsch und Putschall-Nord. Ebenfalls gesperrt ist die B107 bis Sagritz. Ab 8.00 Uhr wurde die Amlacher Landesstraße ab Feistritz und in Greifenburg ab Bruggen wegen der extremen Schneemenge für den gesamten Verkehr gesperrt. Derzeit ist die Ortschaft Amlach mit ca. 40 bis 50 Einwohnern von der Außenwelt abgeschnitten.
Bilder vom Schneechaos in Kärnten
Schulen und Kindergärten geschlossen
Nicht nur in den Schulen des Bezirks Hermagor, auch in Heiligenblut, in Irschen, in Oberdrauburg, Berg, Greifenburg, Eisentratten, Kremsbrücke, Obervellach und Stall im Mölltal entfällt am Freitag der Unterricht. Die Schüler in anderen Bezirken sind entschuldigt, wenn der Schulweg zu gefährlich ist. Das können die Eltern entscheiden. Auch zahlreiche Kindergärten bleiben am Freitag geschlossen. Landehauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte zu Radio Kärnten, die Aufsicht in den Schulen sei aber gewährleistet.
ORF/Petra Haas
Radio-Kärnten-Verkehrsservice
Näheres zur aktuellen Situation auf Kärntens Straßen erfahren Sie regelmäßig im Radio-Kärnten-Verkehrsservice.
Stromausfälle im Osten Kärntens
Im Bezirk Hermagor knickten zahlreiche Bäume unter der Schneelast um, etliche Wege und Straßen waren immer wieder blockiert. Im Osten Kärntens kam es zu Stromausfällen, Schwerpunkt sind St. Paul im Lavanttal und das Granitztal. Insgesamt sind 300 Haushalte ohne Strom. Die Wetterwarnung besteht weiterhin, der Schneefall hält weiter an, in tieferen Lagen könnte im Tagesverlauf Schneeregen dazukommen - mehr dazu in Schnee: Einsatzkräfte bereit.
ORF/Petra Haas
Lage in Osttirol spitzt sich zu
Nach Neuschneemengen bis zu einen Meter und mehr spitzte sich die Situation am Freitag auch in Osttirol zu. In Innervillgraten soll ein Räumfahrzeug von einer Lawine verschüttet worden sein. Und in Thurn läuft derzeit eine Suchaktion nach einem Mann, der in einen Bach gestürzt sein soll. Zudem sind mehrere Täler von der Außenwelt abgeschnitten. 16 Schulen wurden aus Sicherheitsgründen geschlossen - mehr dazu in tirol.ORF.at