Futtermangel: Milchpreis steigt

Durch die Trockenheit gibt es derzeit weniger Weidefutter für die heimischen Kühe, sie geben dadurch weniger Milch. Kleine Betriebe verzeichnen teilweise „Totalausfälle“. In den nächsten Wochen wird deswegen der Milchpreis um fünf bis zehn Cent steigen.

„Die Kärntnermilch verzeichnet derzeit eine um fünf Prozent geringere Milchmenge als in sonstigen Sommern“, sagte Rudi Vierbauch, Obmann von Bio Austria und Vorstandsmitglied der Kärntnermilch mit Sitz in Spittal/Drau, im APA-Interview. Betriebe mit Weidehaltung - meist Biobetriebe - seien besonders betroffen.

Normalerweise gebe eine Weidekuh zwischen 20 und 25 Liter Milch pro Tag, derzeit nur noch zehn bis 15 Liter. Kleine Betriebe verzeichneten teilweise Totalausfälle, bei größeren gebe es Produktionseinbußen von 25 bis 40 Prozent.

Bauern müssen Wintervorräte füttern

Betriebe, die besonders viel Milch liefern, würden die Kühe derzeit vor allem im Stall halten. Wo auf den Wiesen so gut wie nichts wächst, müssten die Bauern auf die Winterfuttervorräte zurückgreifen. Das heißt zwar, dass sich die Trockenperiode bei ihnen derzeit noch nicht stark auf die Produktion auswirke, das Problem verschiebe sich aber zeitlich in den Winter.

Wenn es zu wenig Weidegras gibt, werde entweder zugefüttert, was zu einem Problem wie bei den Stallhaltern führe, oder die Kühe würden früher „trockengestellt“. Normalerweise sind dafür, bevor die Kuh kalbt, zwei Monate vorgesehen. „Diese Phase wird aktuell um bis zu sechs Wochen erweitert, weil die Milchproduktion mit dem schlechten Futterangebot ohnehin stark runtergeht“, sagte der Experte.

Milchpreis wird angehoben

Für die Molkereien sei die Situation schwierig, „weil gerade in der Sommerzeit tendenziell eher weniger Milch geliefert wird und es jetzt noch einmal eine Mindermenge gibt“, so Vierbauch. Letztlich werde sich das in Kürze auch auf den Milchpreis auswirken, bestätigte Helmut Petschar, Chef der Kärntnermilch, auf ORF-Anfrage. Seit Juli erhalten die Milchbauern von der Molkerei 43 Cent pro Liter, das sind um 3,5 Cent mehr. In rund zwei Wochen soll der Milchpreis auch im Verkaufsregal steigen, und zwar laut Petaschar um fünf bis zehn Cent pro Liter.

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