Bergkameraden suchen vermissten Kärntner

Nach wie vor suchen Bergretter aus Radenthein mit Unterstützung von Schweizer Alpinisten am Eiger nach einem seit Tagen vermissten 24 Jahre alten Bergsteiger aus Kärnten. Vor knapp einer Woche wollte er alleine die Eiger-Nordwand in der Schweiz bezwingen. Seither fehlt von ihm jede Spur.

Seit Montag gibt es kein Lebenszeichen von dem 24-Jährigen, nach dem auch schon die Alpinpolizei in Grindelwald in der Schweiz mit dem Hubschrauber gesucht hat. Der junge Alpinist aus Radenthein hatte sich vor einer Woche zum Ziel gesetzt, den Eiger über die sogenannte Lauper-Route zu bezwingen.

Seit Samstag ist eine Abordnung der Bergrettung Radenthein mit sehr erfahrenen Kletterern in der Schweiz, um ihre Kollegen bei der Suche nach dem Vermissten zu unterstützen. Bis jetzt gebe es allerdings keinen Hinweis. „Wir vermuten, dass er den Aufstieg geschafft hat und den Gipfel erklommen hat. Zwei Bergsteiger aus Deutschland haben ein Licht in der Wand gesehen. Beim Abstieg dürfte vielleicht ein Unglück passiert sein. Wir hoffen natürlich noch immer auf einen positiven Ausgang“, so Robert Schleiner, stellvertretender Ortsstellenleiter der Bergrettung Radenthein.

Felswände werden nach Anhaltspunkten abgesucht

Am Sonntag werden erneut die Felswände der Ostroute nach Kleidungsstücken oder anderen Anhaltspunkten des Vermissen abgesucht. „Die Hoffnung stirbt zuletzt. Natürlich möchten wir unseren Bergkameraden finden“, so Schleiner.

Bereits am Samstag sei vom Hubschrauber aus die gesamte Wand abgeflogen worden. Zudem wurde mit Ferngläsern und Spektiven nach dem Vermissten gesucht. "Es wurden auch Bergsteiger auf den Gletscherbruch geflogen, die die Gletscherspalten teilweise abgesucht haben. Die Kameraden der Bergrettung Radenthein wurden am Samstag auf einem anderen Gletscher abgesetzt, um in Dreier-Seilschaften die Gletscherspalten und die Randspalten abzusuchen. Es ist sehr schwierig, weil das Gebiet riesengroß ist“, sagte Schleiner.

Eltern des Vermissten auch in der Schweiz

Auch die Eltern des Vermissten seien vor Ort, schilderte Schleiner: „Das ist von der psychologischen Seite her ganz wichtig, damit sie sehen, dass dort alles menschenmögliche durchgeführt wird. Es ist für sie auch wichtig, selbst zu sehen, um was für ein Massiv es sich beim Eiger handelt und wie schwierig die Suche ist.“

Kollege: Er war erfahrender Hochalpinist

Heuer sei der 24 Jahre alte Vermisste schon erfolgreich über die berüchtigte Eiger-Nordwand ohne Probleme aufgestiegen. Robert Schleiner: „Er ist ein ausgezeichneter Hochalpinist und hat schon sehr viele Touren im Glocknermassiv und in den Westalpen gemacht. Er ist ein besonnener, ruhiger Alpinist und ein ausgezeichneter Bergkamerad.“

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