Viktring: Neuer Kanal nur bedingte Hochwasserhilfe
Tagelang standen im Dezember des Vorjahres Keller in Viktring unter Wasser. Wochenlange Regenfälle ließen den Grundwasserspiegel ansteigen, verschärft wurde die Lage durch einen Wasserrückstau aus der Sattnitz über den Reka-Bach. Immer wieder mussten betroffene Hausbesitzer ihre Keller auspumpen und die Trockengeräte wochenlang einschalten.
Das Kanalnetz könne die Wassermassen nicht aufnehmen, es soll vergrößert werden, forderten die Stadtteilbewohner. Am Donnerstag wurden die Bürger in einer Versammlung über die Baumaßnahmen informiert. Mehr als eine Million Euro wird nun in den rund eineinhalb Kilometer langen Kanal investiert. Der bisherige Kanal hatte einen Durchmesser von 500 Millimeter, der neue Kanal wird einen Durchmesser von 600 Millimetern haben. Über den alten Kanal in Viktring wurden auch die Abwässer von Keutschach und Schiefling zur Kläranlage geleitet.
Oberflächenwasser wird nicht abgeleitet
Der jetzige Kanalbau betrifft aber nicht die Oberflächenwässer, sondern nur den Schmutz- und Fäkalienkanal. Daher löst er die Hochwasserproblematik nur zum Teil, sagt Karl Weger von der Abteilung Entsorgung in der Landeshauptstadt: „Oberflächenwässer dürfen nicht abgeleitet werden. Aus der Praxis wissen wir aber, dass das Wasser aus abgepumpten Kellern in den Schmutzwasserkanal geleitet wird, durch den Neubau hat der Kanal dann mehr Kapazität.“
Glanfurt soll tiefer gelegt werden
Für die hochwassergeplagten Viktringer soll es auch mittelfristig Hilfe geben. Es ist geplant, die Glanfurt tiefer zu legen. Damit gebe es keinen so starken Rückstau von Bächen und Kanälen mehr, sagt Weger. Dafür sind allerdings umfangreiche Planungs- und Behördenverfahren notwendig, ein Baubeginn sei frühestens 2015 möglich.
Link:
- Viktring: Zahlreiche Keller überflutet (kaernten.ORF.at, 15.11.2012)