Hochwasser: Ermittlungen eingeleitet

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Verbund eingeleitet. Es geht um den Verdacht der fahrlässigen Gemeingefährdung wegen des Hochwassers in Lavamünd vom November 2012. Polizeiliche Ermittlungen in der Causa laufen seit dem Vorjahr.

Bei dem Jahrhunderthochwasser Anfang November 2012 entstand in Kärnten ein Schaden von rund 6,5 Millionen Euro. Nicht nur Lavamünd war betroffen, auch auf slowenischem Staatsgebiet entstand ein Millionenschaden. Tausende Häuser wurden geflutet. Alleine in Kärnten waren 250 Bewohner von der Katastrophe betroffen. 37 Menschen waren vorübergehend obdachlos.

Lavamünd überflutet Überschwemmung

ORF/Weixelbraun

Prüfbericht entlastete Verbund teilweise

Gleich nach dem Ereignis hatten sich Verbund und Land Kärnten eine mögliche Schuld zugeschoben. Ein Prüfbericht des Landes Kärnten vom Februar dieses Jahres hatte den Verbund teilweise entlastet. Das Hochwasser wäre nicht vermeidbar gewesen, es hätte aber weniger Folgen gehabt, wenn nicht aus den Staustufen der Drau Wasser abgleitet worden wäre. Kritisiert wurde außerdem, dass es falsche Prognosen über die Niederschlagsmenge gegeben hätte.

Wasser aus Draukraftwerk Lavamünd wird abgelassen

ORF Kärnten

Das Verbundkraftwerk in Lavamünd

Justiz ermittelt nun gegen Verbund

Gegen den Verbund als verantwortlichen Kraftwerksbetreiber ist nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, bestätigte Helmut Jamnig, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, der Tageszeitung „Kurier“. Gegen welche Personen die Justiz vorgehen möchte, ist noch nicht bekannt.

Der Verbund hatte stets die Verantwortung für entstandene Schäden entlang der Drau zurückgewiesen. Auch am Samstag betonte der Sprecher des Verbundes, Robert Zechner, dass der Verbund beim Hochwasser im November nach den geltenden Gesetzen und Vorgaben gehandelt habe und dass der Verbund auch bei der Aufarbeitung mit den Behörden zusammenarbeite.

Auch der Bürgermeister von Lavamünd, Herbert Hantinger, war am Samstagvormittag noch nicht für eine Stellungnahme bereit. Die Gemeinde hatte ja nach dem milden Prüfbericht überlegt, den Verbund selbst zu klagen. In einem Gespräch mit dem ORF sagte Herbert Hantinger am Samstag, es gehe um zu viel. Er müsse erst alle Unterlagen nochmals genau prüfen, ehe er eine offizielle Stellungnahme abgeben könne.

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