Horrorszenario im Tunnel: Massenkarambolage

Mit der Massenkarambolage im Herzogbergtunnel ist am Dienstag auch für die Einsatzkräfte ein Horrorszenario Wirklichkeit geworden. In beiden Röhren krachten fast gleichzeitig Dutzende Autos zusammen. Kärntner Helfer waren vor Ort.

Laut Unfallkommission war die zu hohe Geschwindigkeit einiger Autofahrer und Schnee, der 150 Meter in den Tunnel hineingetragen worden war, Auslöser für den Massenunfall. 27, zum Teil schwer verletzte Personen, mussten aus den Wracks geholt und versorgt werden. 15 Patienten wurden in die Krankenhäuser nach Wolfsberg und Klagenfurt gebracht. Das Kärntner Rote Kreuz kam mit fünf Fahrzeugen zu Hilfe.

Einsatzleiter Dietmar Töferl fuhr mit einem Notarztwagen hinauf auf die Pack, weitere Rettungswagen kamen aus Völkermarkt und Klagenfurt. Aus den Autos in der Tunnelröhre in Fahrtrichtung Graz, wo ein kleinerer Auffahrunfall passierte, holten die Retter fünf Verletzte. „Den Schwerverletzten haben wir auf die steirische Seite hinaus geborgen, wo der Rettungshubschrauber gelandet war“, so Töferl.

Massenkarambolage im Herzogbergtunnel

FF Mooskirchen

Auto stapelten sich bis zur Decke

Dann fuhren die Kärntner in die andere, zwei Kilometer lange andere Tunnelröhre ein, um zu helfen. Dort stapelten sich die Autos bis zur Decke. Es waren vorwiegend deutschsprachige Opfer aus Österreich und aus Südtirol, die die Wolfsberger nach Kärnten brachten. Töferl: „Sie waren leicht bis mittelschwer verletzt, hatten Brustkorbprellungen, Schnittwunden und Platzwunden am Kopf. Wir haben alle beim Rettungsauto gesammelt und dann nach Wolfsberg und Klagenfurt gebracht.“

Rettung im Tunnel: ein hohes Risiko

Unter diesen 15 Opfern befand sich auch ein Kärnten. Ein solcher Einsatz im Tunnel birgt auch für die Retter immer ein schwer kalkulierbares Risiko. „Wir haben normalerweise die Regelung, dass wir nicht in den Tunnel einfahren dürfen, bis das Ok kommt. Es kann aber natürlich immer auch während des Einsatzes ein Feuer ausbrechen. Das hätte fatale Folgen. Wenn Menschen aus solchen Situationen gerettet werden müssen, birgt das auch für die Retter immer gewisse Gefahren.“

Lkws blieben auf Ausweichroute hängen

An die 160 Lkws blieben seit Dienstag auf der Ausweichroute - der B70 über den Packsattel - hängen. Die Totalsperre dauerte bis Mittwochfrüh. Mittlerweile konnten wieder fast alle Fahrzeuge flott gemacht werden. Auf steirischer Seite kommt es weiterhin zu Sperren. Die Feuerwehr muss auch am Mittwoch immer wieder Schwerfahrzeuge mit einem Kran aus dem Graben holen.

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