Kärnten wählt einen neuen Landtag

Die mit viel Spannung erwartete vorzeitige Landtagswahl findet heute statt. Die Kernfrage: wird die FPK mit Landeshauptmann Gerhard Dörfler ihre Position als Nummer Eins verteidigen können, oder kommt es zu einem politischen Wechsel mit SPÖ-Spitzenkandidat Peter Kaiser?

Eigentlich hätten die Kärnterinnen und Kärntner erst 2014 wählen müssen, doch nach Skandalen und Prozessen wurde die Landtagswahl um ein Jahr vorverlegt. Der gesamte Kärntner Wahlkampf war geprägt von einem Plakatverbot, an das sich nicht alle hielten, SPÖ-Schneemännern, boykottierten BZÖ-Werbefilmen und einhelligen Absagen einer Koalition mit der FPK - mehr dazu in - Das war der Wahlkampf in Kärnten.

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Erstmals ist diesmal um 16.00 Uhr Wahlschluss, bisher war es immer 17.00 Uhr. 440.742 Kärntnerinnen und Kärntenr sind wahlberechtigt, insgesamt zehn Parteien treten an - so viele wie noch nie - mehr dazu in Rund um die Landtagswahl 2013.

FPK: Rundumschlag auf andere Parteien

Der Wahlkampf fand am Samstag seinen Höhepunkt. Zur Schlusskundgebung der FPK reiste wieder FPÖ-Chef H.C. Strache an, er war schon zum Wahlkampfauftakt gekommen, um die Kärntner Freiheitlichen zu unterstützen. Dörfler ließ in seiner Rede kein gutes Haar an den politischen Mitbewerbern, ÖVP uns SPÖ würden bereits „politische Zungenküsse“ austauschen und Rolf Holub sei für ihn ein „Froschhüpfer“ - mehr dazu in FPK-Schlusskundgebung mit H.C. Strache.

SPÖ: Kaiser will Landeshauptmann werden

Die SPÖ, die sich im Wahlkampf an das vereinbarte Plakatverbot gehalten hatte, setzte auf Inserate, persönliche Kontakte und Schneemänner mit roten Schleifen. Die Abschlusskundgebung in Villach verlief emotionsgeladen. Peter Kaiser sagte, Kärnten gehöre keiner Partei, sondern den Menschen. Er hatte in vier Tagen einen „Wahlkampfmarathon“ absolviert, mit 42 Terminen quer durch Kärnten. Die SPÖ hofft, dass nach der Wahl in Kärnten nur noch der Himmel blau sei - mehr dazu in SPÖ: Emotionsgeladenes Wahlkampffinale.

ÖVP will drittstärkste Partei bleiben

Die ÖVP sieht es als Wahlziel an, drittstärkste Partei zu bleiben. Den Gang in die Opposition schloss Spitzenkandidat Gabriel Obernosterer nicht aus. Die ÖVP verzichtete auf eine Abschlusskundgebung und lud nur zu einer Pressekonferenz. Wie immer traten Obernosterer und Wolfgang Waldner im Doppelpack auf. Am Wahltag will man den Sessel eines Landesrates halten, die ÖVP sprach sich erneut gegen den Proporz aus - mehr dazu in ÖVP schließt Opposition nicht aus.

Grüne hoffen auf Kärntner Frühling

Die Grünen hoffen auf einen „Kärntner Frühling“ am Sonntag, der den „blauen Winter“ ersetzen soll. Zum Wahlkampfhöhepunkt war auch Grünenchefin Eva Glawischnig angereist. Sie unterstützte Spitzenkandidat Rolf Holub und sagte, es gehe um einen Neustart und eine Demokratiereform in Kärnten. Sie vertraue weder SPÖ noch ÖVP, so Glawischnig, aber sie vertraue Gabriel Obernosterer und Peter Kaiser - mehr dazu in Grüne hoffen auf den „grünen Frühling“.

BZÖ beschwor Jörg Haider

Josef Bucher, Spitzenkandidat des BZÖ beschwor in seinem Wahlkampffinale Jörg Haider und dessen Erbe: Die orange Sonne werde wieder am Horizont aufgehen, hieß es. Ein besonderer Dorn im Auge ist Bucher die FPK, gegen die er kräftig ausholte und „braune Schlammelite“ nannte - mehr dazu in BZÖ stellte Haider in den Mittelpunkt.

Team Stronach will nicht koalieren

Das Team Stronach (TS) mit Spitzenkandidat Gerhard Köfer feierte den Wahlkampfabschluss bereits am Donnerstag. Köfer sagte, jede Koalition sei eine Packelei. Parteigründer Frank Stronach war ebenfalls gekommen und ließ mit seinen Ideen aufhorchen: so sollen Firmen nur zehn Prozent Steuern zahlen und diese Summe an Staat oder Mitarbeiter ausschütten. Ein Wahlziel nannte man nicht - mehr dazu Team Stronach: „Koalition wäre Packelei“.

Die Kleinparteien setzten in den letzten Tagen vor der Wahl noch auf persönliche Kontakte mit den Wählern, zu mehr fehlte das Budget - mehr dazu in Kleinstparteien im Endspurt vor der Wahl.

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