Hochwasser: Lavamünd zweifelt Bericht an

Die Gemeinde Lavamünd zweifelt den Prüfbericht des Landes Kärnten zum Hochwasser 2012 an. Vor allem die weit gehende Entlastung des Verbundes stößt auf Widerstand. Man werde eine Stellungnahme an das Land richten.

Durch das Öffnen der Schleusen beim Kraftwerk wurde damals die Wucht des Hochwassers noch verstärkt, sagt die Gemeinde. Im Bericht heißt es, die Wassermassen waren nicht früh genug vorhersehbar.

Verbund: Hochwasser stärker als Vorhersage

An die 50 Häuser wurden im November 2012 in Mitleidenschaft gezogen. 35 Personen wurden dabei obdachlos. Angesichts des enormen Schadensausmaßes wurde Kritik am Krisenmanagement der Verbundgesellschaft geübt. Der Verbund bestritt jegliche Verantwortung dafür, das Hochwasser sei nicht zu verhindern gewesen. Man habe ja reagiert und versucht, die Wassermassen abzusenken. Allerdings seien die Prognosen des Landes falsch gewesen, so der Verbund. Es wurden geringere Wasserstände vorhergesagt, als letztendlich eintraten - mehr dazu in Lavamünd-Hochwasser: Prüfbericht fertig.

Bürgermeister sieht Verbund nicht entlastet

Der Lavamünder Bürgermeister Herbert Hantinger (ÖVP) sieht dies anders, für ihn ist der Prüfbericht des Landes, der den Verbund entlastet, nicht stichhaltig. In der Gemeinde ist man der Meinung, "..dass das natürlich Hochwasser mit ca. 1.800 Kubik nicht das Problem gewesen wäre, sondern dass die zusätzliche Abstauung des Edlinger Stausees diesen Höhepunkt von 2.500 Kubikmetern verursacht hat. Daher ist dieser Spitzenwert mit den dramatischen Schäden heruasgekommen."

Gericht oder Einigung

Hantinger will, dass die Stellungnahme der Gemeinde in den Prüfbericht des Landes Eingang findet und drängte auf Konsequenzen: „Wir werden unsere Recherchen und Unterlagen dem Land in absehbarer Zeit übermitteln. Es gibt für die Zukunft zwei Wege - der eine ist der gerichtliche Weg, der zweite ist der, dass man sich im Vorfeld mit dem Verbund unter der Federführung des Landes Kärnten Abteilung acht einigt.“

Dabei geht es um die Schadensabdeckung an öffentlichen Einrichtungen. Teilweise erfolgte die Schadensabgeltung für private Häuser, so Hantinger. Eine erste Tranche wurde bereits ausgezahlt, eine zweite folge demnächst.

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