Hochsaison in Beratungsstellen

Für viele Menschen bringt das Weihnachtsfest Stress und emotionale Belastung, Beratungsstellen haben deswegen Hochkonjunktur. Die Telefonseelsorge der Caritas ist doppelt besetzt, viele getrennte Eltern suchen Hilfe bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft.

Bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft suchen vor den Feiertagen viele verzweifelte Eltern Rat und Hilfe. Bei vielen getrennten Paaren geht es darum, wo das Kind oder die Kinder die Festtage verbringen. Da manche Eltern zu keiner gemeinsamen Lösung kommen, werde nicht selten noch vor Weihnachten ein Antrag bei Gericht gestellt, sagt die Kinder- und Jungendanwältin Astrid Liebhauser.

Das Gericht entscheidet oft, dass das Kind den ersten Feiertag bei dem Elternteil verbringt, bei dem es wohnt, am zweiten Feiertag gibt es einen Besuchstermin beim anderen Elternteil.

„Eigene Wünsche hinter die der Kinder stellen“

Schwierig wird es bei größeren Distanzen. Da kann es dann sein, dass ein Kind die Feiertage vom 25. Dezember bis über Silvester in einer anderen Stadt verbringt. Für Experten ist dies nicht immer im Sinne des Kindes. Astrid Liebhauser appelliert daher, die eigenen „Verletzungen und Wünsche von den Bedürfnissen des Kindes zu trennen.“ Dies würde viel Druck von den Kindern nehmen.

Hochsaison bei Telefonseelsorge

Doch nicht nur für getrennte Paare mit Kindern kann Weihnachten belastend sein - Schicksalsschläge und Einsamkeit tun jetzt besonders weh, sagt die Leiterin der Caritas-Telefonseelsorge, Silvana Fischer. Besonders verstorbene Angehörige würden in diesen Tagen schmerzlich vermisst. Die Telefonseelsorge der Caritas besetzt schon im Advent ihre Notrufnummer doppelt.

Notrufnummer 142

Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr besetzt. Die Notrufnummer 142 - ohne Vorwahl - ist kostenlos.

Dass die Weihnachtszeit emotional belastend sein kann, bestätigt auch eine kürzlich durchgeführte Studie des Meinungsforschungsinstituts GfK. Einsamkeit und Depression gaben acht Prozent der Befragten als Gefühlszustände an, die sie am meisten mit Weihnachten verbinden. Für die große Mehrheit ist - zumindest laut Befragung - Weihnachten aber positiv besetzt, als besinnliches Fest und Zeit der religiösen Traditionen.

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