Preise für Wohnen stark gestiegen

Wohnen ist teuer. Die Arbeiterkammer Kärnten spricht von einem starken Anstieg bei den Preisen. Die Kärntner müssen bereits 40 bis 60 Prozent ihres Einkommens für das Wohnen ausgeben. Daher steigt derzeit auch die Nachfrage nach leistbaren Wohnungen.

Gefragt sind etwa Genossenschafts- oder Stadtwohnungen. In Klagenfurt warten derzeit 3.500 Personen auf eine günstige Wohnung, in Villach sind es 1.200 Personen. In beiden Städten ist derzeit keine Stadtwohnung frei. Im nächsten Jahr soll es in Klagenfurt 250 neue Wohnungen geben. Heuer und im nächsten Jahr entstehen in der Draustadt 149 neue, leistbare Wohnungen.

Ein Jahr Wartezeit für leistbare Wohnung

Die Wohnberatungsstelle der Stadt Klagenfurt wird pro Woche von 40 bis 50 Wohnungssuchenden aufgesucht, die eine leistbare Wohnung brauchen. Die Warteliste ist jedoch lang und die Wartezeit beträgt in Klagenfurt im Schnitt ein Jahr. Auch in Villach müssen Wohnungssuchende sechs bis zwölf Monate warten. In beiden Städten werden soziale Härtefälle jedoch vorgezogen.

Wohnen wird immer teurer Arbeiterkammer

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Der Bedarf für leistbares Wohnen steigt.

Der Bedarf ist gestiegen. In Villach verdoppelten sich die Anträge für leistbare Wohnungen seit 2004. In Klagenfurt sind es mit 2.300 Personen um 300 mehr, als im letzten Jahr.

AK: Mieten seit 2005 um ein Drittel teurer

Die Arbeiterkammer Kärnten erhob, wie sehr die Mieten in den letzten Jahren stiegen. Bis zu 60 Prozent des Einkommens müssen bereits fürs Wohnen bezahlt werden, sagte Konsumentenschützerin Susanne Kalensky.

Wohnen wird immer teurer Arbeiterkammer

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Susanne Kalensky, Konsumentenschützerin der Arbeiterkammer.

Kalensky: „Allein in den letzten zehn Jahren sind die Mieten deutlich stärker angestiegen, als die allgemeine Teuerung. Im Vergleich zu 2005 sind die privaten Mieten um knapp 30 Prozent und die Genossenschaftsmieten um knapp 15 Prozent in die Höhe geschossen.“

Wichtig sei es auch, so Kalensky, dass der gemeinnützige Wohnbau forciert wird. „Wir brauchen leistbares Wohnen in Kärnten. Es muss in diesem Bereich mehr Wohnungen geben, damit auch der private Wohnungsmarkt reagiert und das Mieten von Wohnungen auch im privaten Bereich wieder leistbar wird.“

Wartezeit in Klagenfurt: Zwölf Monate

Die Wartezeit für leistbares Wohnen beträgt in Klagenfurt etwa zwölf Monate, sagte Gerhard Reinisch, der zuständige Referent.

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Gerhard Reinisch, Referent für Wohnungsvergabe in Klagenfurt.

Gerhard Reinisch: „Der Bedarf steigt ständig und es bewerben sich nicht nur sozial bedürftige Menschen bei uns um eine Wohnung, sondern auch durchaus normal verdienende Personen, weil die Lebenserhaltungskosten immer teurer werden.“

900 Wohnungen wurden heuer in Klagenfurt vergeben. Für das nächste Jahr sind 250 neue Wohnungen geplant. Derzeit ist keine leistbare Wohnung der Stadt frei.

Villach: Anträge seit 2004 verdoppelt

Auch in Villach müssen Wohnungssuchende, die eine günstige Gemeindewohnung wollen, sechs bis zwölf Monate darauf warten. Die Anträge verdoppelten sich seit 2004.

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Josef Zauchner, Referent für Wohnungsvergabe in Villach.

Josef Zauchner, Villacher Referent für Wohnungsvergabe: „Villach ist Zuwanderungsstadt und die Leute sind natürlich bemüht, günstigere, leistbare Wohnungen zu bekommen. Das heißt, dass ein Quadratmeterpreis von sieben Euro in der Regel für den Wohnungsansuchenden nicht verkraftbar ist. Dadurch steigt die Anzahl der Bewerbungen.“

Die modernste Wohnanlage Villachs mit insgesamt 230 Wohnungen wird zur Zeit auf den ehemaligen Teichgründen gebaut. Die Miete für eine 75 Quadratmeter große Wohnung beträgt 530 Euro, inklusive Heiz- und Betriebskosten.

Ragger: Mieten unter Grundmiete niedriger

In einer Aussendung meldete sich Wohnbaureferent Christian Ragger (FPK) am Dienstag zu Wort. Demnach liegen die Grundmieten in Kärnten mit 2,69 Euro/Quadratmeter weiter unter dem bundesweit relevanten Richtwert der Mieten im Burgenland von 3,13 Euro/Quadratmeter. In den nächsten Jahren sollen laut Ragger 2.000 Wohnungen entstehen.