Hochwasser-Warnung herabgesetzt

Wie von den Meteorologen vorhergesagt, haben am Sonntag starke Regenfälle eingesetzt. Die Pegelstände des Völkermarkter Stausees und beim Kraftwerk Lavamünd wurden vorsorglich abgesenkt. Eine erneute Hochwasserkatastophe dürfte laut neuesten Prognosen ausbleiben.

Ab Sonntagnachmittag gingen bei der Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) erste Meldungen von Überschwemmungen und Murenabgängen in Spittal und Hermagor ein. Auch in anderen Kärntner Bezirken waren Feuerwehren zu Kontrollfahrten ausgerückt.

Mure Kötschach Mauthen

ORF Kärnten

Gailtal von Starkregen am stärksten betroffen

In Kötschach-Mauthen (Bezirk Hermagor) im Oberen Gailtal fielen bis zum späten Nachmittag über 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Feuerwehr war im Einsatz, um bedrohte Häuser zu sichern. Die Gemeinde postierte Bagger, um sofort eingreifen zu können.

Hochwasser bedroht Wohnhaus

ORF Kärnten

Im Rosental stürzten aufgrund starken Windes und aufgeweichter Böden Bäume um. Es kam zu Verkehrsbehinderungen. Laut Prognosen soll es weiter regnen, das Zentrum des Starkregens wird sich jedoch in Richtung der Karawanken nach Osten verschieben: ZAMG-Experte: Regen, Regen, Regen

Lavamünd: Gut vorbereitet

Gut vorbereitet auf ein eventuell eintretendes, zweites Hochwasser war man in Lavamünd: Die Gemeinde war zu Wochenbeginn eineinhalb Meter hoch überflutet worden. 35 Menschen verloren ihr Heim: Jahrhunderthochwasser: Lavamünd überflutet.

Aus den Ereignissen der letzten Woche wurden Lehren gezogen, so der Lavamünder Bürgermeister Herbert Hantinger. Mit dem Ergebnis, dass das Wasser in den Staubecken der Verbundkraftwerke an der Drau deutlich abgesenkt wurde.

Wasserpegel Stausee Völkermarkt gesenkt

ORF Kärnten

Das Wasser in den Staubecken der Drau wurde abgesenkt

Bürgermeister: „Harte Gespräche mit dem Verbund“

Hantinger: „Das ist auch nur deshalb entstanden, weil wir in harten Gesprächen mit dem Verbund eventuell über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus abgesenkt werden muss. Denn eines ist klar: Erste Priorität hat der Mensch.“ Mehr dazu: Hochwasser in Lavamünd befürchtet

Hydrografischer Dienst: Hochwasserwarnung revidiert

Am frühen Sonntagabend revidierte dann auch der Hydrografische Dienst des Landes seine Hochwasser-Warnungen nach unten: Demnach sei im Bereich der Drau nicht mehr mit einem bis zu 30-jährlichen, sondern maximal bis zu einem zehnjährlichen Hochwasser zu rechnen. Eine neuerliche Katastrophe dürfte nach den neuesten Einschätzungen aus bleiben.

Drau: 1.600 Kubikmeter Wasser pro Sekunde

Bei Lavamünd führte die Drau derzeit etwa 1.600 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Beim Jahrhunderthochwasser waren es 2.400 Kubikmeter pro Sekunde. Laut Einschätzung des Experten wird das Wasser wohl in den kritischen Bereich steigen.

Johannes Moser vom Hydrografischen Dienst zur APA: „Diese flächenhaften Niederschlagsprognosen, die wir hatten, sind nicht in dem Maß eingetroffen. Im Bereich der Lieser und der Oberen Drau war der Regen doch etwas mäßiger.“

„Karawanken noch wunder Punkt“

„Die Karawanken sind noch ein wunder Punkt. Dort sollen bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter in der Nacht niedergehen.“ Moser geht jedoch davon aus, dass die Ufermauer bei Lavamünd die Häuser vom Wasser schützen kann oder zumindest nur leicht überschwappt wird.

Wasser aus Draukraftwerk Lavamünd wird abgelassen

ORF Kärnten

Beim Kraftwerk Lavamünd wurde vom Verbund vorsorglich Wasser abgelassen

Große Angst vor neuerlicher Flut

Wie dramatisch sich die Lage zuspitzen kann, zeigen diese Bilder von Lavamünd, die vorige Woche aufgenommen wurden.

Lavamünd überflutet Überschwemmung

APA/Gert Eggenberger

Lavamünd während des Jahrhunderthochwassers

Auch die Region rund um Unterdrauburg wurde damals schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Oberdrauburg nach starken Regenfällen

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Gute Vorsorge: Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft

Es ist gut vorgesorgt: Hunderte Sandsäcke, Pumpen und Feuerwehboote stehen bereit: Im ganzen Bezirk wurden die Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft versetzt. Sollte der Wasserstand in der Drau dennoch deutlich steigen, soll frühzeitig mit Evakuierungen begonnen werden.

Feuerwehr Jauntal füllt Sandsäcke auf

Abschnittskommando Jauntal/Erich Varh

Feuerwehr: Jetzt können wir nur abwarten

Einsatzleiter der Feuerwehren ist Hannes Kienberger: „Es sind alle vorinformiert, jetzt können wir nur abwarten. Die Sandsäcke werden derzeit zentral gelagert, können aber binnen einer halben Stunde vor Ort sein. Die Gerätschaften sind soweit gereinigt und können ebenfalls erneut zum Einsatz kommen."

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