Korruptionssumpf schadet auch Hotellerie

Der Korruptionssumpf im Land beeinflusst das Image Kärntens. Das Land hat als Wirtschaftsstandort laut Industriellenvereinigung bereits den schlechtesten Ruf aller Bundesländer. Auch Hoteliers berichten von verunsicherten Urlaubern.

Karl Grossmann ist Hotelbesitzer am Wörthersee. Vor wenigen Tagen bekam er eine E-Mail eines deutschen Gastes, die ihm zu denken gab. In der E-Mail schrieb der Gast, er wolle Urlaub in Kärnten machen, die politische Situation hindere ihn aber daran. Er fragte, ob Kärnten noch sicher sei und schreibt, dass sei nicht schön sei, was gerade in diesem Land passiere. Viele Leute in Deutschland denken so, hieß es in der E-Mail.

Ausland beobachtet Vorgänge genau

Auch Eva Hoffmann, Fachgruppensprecherin der Hotellerie in der Wirtschaftskammer, hat viel im Ausland zu tun. Sie stimmt das Bild, das derzeit von Kärnten vermittelt wird, bedenklich. Hoffmann: „Ich war unlängst in Deutschland auf einer Tourismusmesse. Das erste, was ich beim Frühstück in einer lokalen Zeitung gelesen habe, war ein Leitartikel über die politische Unkultur in Österreich. Das hat mich erschreckt und erstaunt, welche Kreise das zieht und wie das im Ausland beobachtet wird.“

„Aufarbeitung gut fürs Image“

Hotelier Grossmann sieht in der jetzigen Aufarbeitung der Skandale aber auch eine Chance. „Das Kärnten-Image ist traditionell in Österreich ja immer wieder ein zu Differenzierendes. Das schöne Land und die korrupte Politik werden gern genannt. Dass jetzt der Hypo-Skandal eine Verschlechterung des Images nach sich zieht würde ich so nicht sehen. Ich glaube, dass die Aufarbeitung eine Imageverbesserung nach sich ziehen könnte.“

Für Hoteliersprecherin Eva Hoffmann sind Neuwahlen die einzige Möglichkeit, das Zeichen eines Neustarts zu setzen und damit das gute Bild, das Kärnten einst hatte, wieder herzustellen.

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