Vorbereitung auf Dalai-Lama-Besuch
Es ist bereits der vierte Besuch des Dalai Lamas in der kleinen Gemeinde Hüttenberg - die wesentlich von der Freundschaft des Tibetischen Oberhauptes und dem schon verstorbenen Forscher und Abenteurer Heinrich Harrer geprägt wurde. Seit Tagen laufen im Gemeindeamt und bei Bürgermeister Josef Ofner die letzten Vorbereitungen für den hohen Besuch am Donnerstagnachmittag.
Ofner zum Stand der Dinge: „Es ist wirklich eine Auszeichnung, dass in dem Jahr in dem sein langjähriger Begleiter Heinrich Harrer 100 Jahre alt geworden wäre, zu uns nach Hüttenberg kommt.“
Genauer Zeitplan
Nach einem ersten kurzen Empfang wird der Dalai Lama in Knappenberg die Segnung für den Rohbau des Neuen Tibetinstitutes vornehmen. Danach wird sich das geistliche Oberhaupt der tibetischen Buddhisten mit einem öffentlichen Auftritt am Reiftanzplatz - dort wo vor genau sechs Jahren - die Grundsteinlegung für das letzlich gescheiterte Rogner Großprojekt stattgefunden hat - bei der Bevölkerung für die Begegnungen bedanken.
„Es soll ein Treffen in beidseitiger Freundschaft und in Respekt unserer beider Kulturen sein“, erklärt Ofner: „Sein erster Besuch fand bereits vor 20 Jahren statt. Um diese Zeit fand das tolle Zusammenwirken der tibetischen mit unserer Bergwerks-Kultur statt.“
Wichtiger Impuls
Von dieser persönlichen Begegnung und vom neuerlichen Auftritt „Seiner Heiligkeit“ erwarten sich viele hier im Ort auch neuerlich Impulse für die Zukunft Hüttenbergs: „Für Hüttenberg und für die Region ist es wichtig, dass der Dalai Lama kommt. Gerade in so einer schwierigen Zeit und für eine Gemeinde, die im Moment ein wenig arm ist“, räumt ein Bewohner ein.
„Ich denke, er würde gerne auf die Menschen zugehen und mit den Leuten sprechen“, stellte eine Bewohnerin aus Hüttenberg fest. Dies wird aber wegen der hohen Sicherheitssichervorkehrungen natürlich nicht möglich sein wird. So wird es während allen Auftritten des Dalai Lamas Personenschutz geben.
Ob der Dalai Lama in Hüttenberg das Grab seines verstorbenen Lehrers und Freund Heinrich Harrer besuchen wird steht noch nicht fest.
Dalai Lama wie ein Staatsgast
Obwohl der Dalai Lama seit gut einem Jahr lediglich religiöses Oberhaupt der Tibeter ist, und nicht mehr politische Führer der Exil-Tibeter in Indien, wird er während seines Österreich-Besuches - zumindest sicherheitstechnisch - wie ein offizieller Staatsgast behandelt. Der Dalai Lama sei eine „Person des öffentlichen Interesses“, deshalb seien die Sicherheitsmaßnahmen „durchaus“ mit jenen eines Staatsbesuches „vergleichbar“, hieß es am Mittwoch aus dem Innenministerium.
Mit wie vielen Beamten die Polizei für die Sicherheit des Dalai Lama während des Besuches in Klagenfurt, Salzburg und Wien (vom 17. bis 27. Mai) sorgen wird, wollte Ministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck nicht verraten. Genau sollen die Einsätze auf Grundlage der „laufenden Gefährdungseinschätzung und -beurteilung“ geplant werden, so Grundböck. Die österreichischen Behörden seien jedenfalls „bestens vorbereitet“. Auch das Sondereinsatzkommando Cobra wird mit Beamten im Einsatz sein.