Dörfler: Gasdampfkraftwerk wackelt

Das Klagenfurter Gasdampfkraftwerk wird aller Voraussicht nach nicht gebaut. In einem Interview mit dem ORF-Kärnten sagte Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK), er habe Informationen erhalten, dass es einen negativen Bescheid des Bundesumweltsenates gebe.

Der Bescheid des Umweltsenats steht zwar weiter aus, LH Gerhard Dörfler will die Entscheidung aber schon kennen. Er habe Informationen, wonach es einen negativen Bescheid des Bundesumweltamtes geben werde, „und damit die Causa Gasdampfkraftwerk Klagenfurt aus den Geschichtsbüchern verschwinden wird“, sagte Dörfler.

Gerhard Dörfler Landeshauptmann FPK

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„Es muss konsequent in Richtung Neustart gehen“

„Fakten sind dann entsprechende Bescheidergebnisse, die in den nächsten Tagen sicher zu erwarten sein werden. Man muss sich aber jetzt schon mit Alternativszenarien auseinandersetzen. Eines ist klar: Das Gerücht hat nicht irgendjemand in die Welt gesetzt, sondern es hat sich mehrfach verdichtet. Es muss jetzt konsequent in Richtung Neustart gehen und wir müssen Alternativen entwickeln“, so Dörfler.

Gegner: Nummer zu groß
Die Gegner des Dampfkraftwerks kritisieren seit Jahren das Projekt als viel zu groß, zu unwirtschaftlich und umweltfeindlich. Mehr als sechs Jahre läuft das Genehmigungsverfahren bereits, die Kosten dafür bewegen sich im zweistelligen Millionenbereich.

STW: Fernwärmeversorgung ab 2015 gefährdet

Das mögliche Aus für das Gasdampfkraftwerk bringt die Stadt Klagenfurt unter Zugzwang. Spätestens 2015 muss das derzeitige Fernheizwerk geschlossen werden. Schon in der kommenden Woche will man mit den STW Alternativprojekte präsentieren.

Selbst wenn diese Gerüchte sich als haltlos erweisen und der Bundesumweltsenat den Baubescheid des Landes durchwinken sollte, heißt dies noch nicht, dass das Gasdampfkraftwerk auch tatsächlich errrichtet wird.

Verbund will Wirtschaftlichkeit prüfen

Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber teilte am Donnerstag mit, dass sein Unternehnmen, das die Anlage gemeinsam mit den Stadtwerken betreiben will, deren Wirtschaftlichkeit noch prüfen müsse. Die Rahmenbedingungen - wie die Gaslieferverträge - hätten sich in den vergangenen sechs Jahren, in denen das Behördenverfahren laufe, markant geändert.

Christian Scheider FPK

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So ist das doppelt so große Referenzwerk in Mellach in der Steiermark von Anfang an ein Verlustposten in der Verbund-Bilanz.

Arbeitsgruppe wird gegründet

Bei einer Aussprache zwischen Bürgermeister Christian Scheider (FPK) und Vertreteren der Stadtwerke wurde am Donnerstag schon einmal vereinbart, nächste Woche eine Arbeitsgruppe mit Vertretern des Landes zu gründen, um einen Plan B zu erarbeiten. Er kritisierte auch die „bisherige Verfahrensdauer von sechs Jahren - das ist ja einzigartig“.

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