Neue Argumente gegen Dampfkraftwerk

Die Bürgerinitiativen gegen das Gasdampfkraftwerk Klagenfurt setzen neben den Gesundheitsargumenten nun auch auf wirtschaftliche Gegenargumente zum Bau: In Deutschland sieht man diese Kraftwerke als unrentabel an.

Meistens argumentieren Bürgerinitiativen mit Umweltargumenten gegen Kraftwerke, so auch beim Gasdampfkraftwerk Klagenfurt. Einige der Argumente: eine Million Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß pro Jahr, Feinstaubbelastung und mehr Nebeltage.

Nun lässt das Aktionsbündnis der Bürgerinitiativen mit wirtschaftlichen Argumenten aufhorchen: Die Kraftwerksgegner sammelten Zitate von Wirtschaftsbossen und Politikern. So soll die deutsche RWE trotz des geplanten Ausstiegs aus der Atomkraft in Deutschland aktuell nicht in neue Gaskraftwerke investieren wollen.

„Rechnet sich derzeit nicht“

Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers wird zitiert. In deutschen Medien sagt er: „Aus Sicht der Geldgeber rechnen sich der Bau und Betrieb eines Gaskraftwerkes derzeit nicht.“ Die beiden in Brandenburg geplanten Gaskraftwerke sollen vorerst nicht umsetzbar sein.

Im Februar kündigte auch die deutsche Energie laut Aktionsbündnis an, keine neuen Kohle- und Gaskraftwerke mehr bauen zu wollen.

Wirtschaftlichkeit infrage gestellt

Der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Verbund AG, Wolfgang Anzengruber, ist mit folgendem Zitat vertreten: „Ich gehe davon aus, dass auch bei den Stadtwerken Klagenfurt die Kriterien der Wirtschaftlichkeit gelten.“

Die Bürgerinitiativen weisen auf das Kraftwerk Mellach in der Steiermark hin, bei dem der Verbund im schlimmsten Fall 50 Millionen Euro Jahresverlust einfahren würde, weil die Gaspreise derzeit so hoch seien (laut einer Analyse der Erste Bank vom 2. März 2012).

Einmal mehr fordern die Bürgerinitiativen die Stadt Klagenfurt auf, Alternativen zum Gasdampfkraftwerk endlich öffentlich zu diskutieren.

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