25 Jahre Bürgermeister Manzenreiter

Der Villacher Bürgermeister Helmut Manzenreiter (SPÖ) feiert sein 25-jähriges Amtsjubiläum. Der Gemeinderat verlieh ihm bei einer Festsitzung die Ehrenbürgerschaft der Stadt. Ob er 2015 nochmals kandidieren wird, lässt Manzenreiter noch offen.

Helmut Manzenreiter, SPÖ

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Am 13. März 1987 wurde der gebürtige Steirer als Bürgermeister Villachs angelobt. Der ehemalige Lokführer prägte die Stadt wesentlich und regierte lange mit absoluter Mehrheit. Zwei Anläufe in die Landespolitik waren weniger erfolgreich.

Das Bürgermeisteramt ist für Manzenreiter mittlerweile zur Berufung geworden, sagt er im ORF-Interview: „Bürgermeister zu sein ist kein Hobby und kein Job, für mich ist es zu einer Lebensaufgabe geworden. Ich bin mit dieser Stadt zutiefst verbandelt.“

„Es war keine Pleite dabei - und kein Skandal“

Über seine Amtszeit zieht Manzenreiter ein positives Resümee: „Es war keine Pleite dabei - und kein Skandal. Es ist vieles gelungen.“ Als größten Erfolg wertet Manzenreiter die Kontinuität seiner politischen Arbeit und das langfristige Verfolgen von Zielen.

Helmut Manzenreiter, SPÖ

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Entscheidend für Villach sei in seiner Amtszeit der Verkauf der Kealg-Aktien gewesen: „Das Land wollte uns enteignen. Aus heutiger Sicht hätten wird damit 165 Millionen Euro verloren. Das war eine der schwierigsten und wichtigsten Aufgaben für mich.“

Kurzer Ausflug in die Landespolitik

Aber die letzten Jahrzehnte verliefen für Manzenreiter politisch nicht immer reibungslos: 1999 wagte er den Sprung in die Landespolitik und war für 222 Tage SPÖ-Chef, 2009 verlor die SPÖ in Villach die absolute Mehrheit. Mit seiner Abwahl als SPÖ-Chef hadert Manzenreiter noch: „Ich dachte, man gesteht mir auch personelle Entscheidungen zu. Das wurde mir nicht gewährt. Es ist mir somit nicht gelungen, einen positiven Beitrag für Kärnten und die SPÖ zu leisten.“

“Ich mache mir Sorgen um Kärnten“

Zur aktuellen Lage in Kärnten meint Manzenreiter: „Ich mache mir Sorgen um das Land Kärnten. Das hat nicht nur mit der aktuellen Politik, sondern auch mit der jüngsten Vergangenheit zu tun. Ich glaube, dass die Zukunftsaussichten für junge Menschen in diesem Land wesentlich schlechter werden.“ Konkret will Manzenreiter die Landespolitik nicht kommentieren: „Ich beschränke mich auf die Position des Villacher Bürgermeisters. Es gibt auch in meiner Partei eine neue Führung und die muss arbeiten können.“

Ob Manzenreiter sich 2015 noch einmal der Wahl zum Bürgermeister stellt, lässt er weiter offen: „Ein kluger Politiker gibt das Ende seiner Karriere nicht vorzeitig bekannt. Noch macht es mir Spaß.“

Das Interview führte ORF-Reporter Christoph Glantschnig.