Brauereien: Streiks in Kärnten möglich

Am Freitag wird in Wien weiter verhandelt. Es geht um den Kollektivvertrag der Bierbrauer. Vier Lohnrunden scheiterten bereits. Auch in Kärnten sind Streiks möglich, man hofft aber auf eine Einigung.

Der Betriebsratschef von Villacher Bier, Ewald Rijavec, vertritt am Freitag bei den Verhandlungen zwischen 400 und 500 Kärntner Brauereimitarbeiter. Er hofft darauf, dass es eine Einigung geben wird.

Aber, so Rijavec: „Sollte es am Freitag keine Einigung geben, wird es am Mittwoch, dem 2. November, Warnstreiks geben. Es wird nichts produziert und ausgeliefert – das ist fix. Das ist bei Betriebsversammlungen bestätigt worden.“

Die Positionen
Die Arbeitgeber bieten derzeit 3,1 Prozent Lohnerhöhung plus eine Einmalzahlung von 100 Euro. Die Arbeitnehmer wollen hingegen 3,95 Prozent mehr Lohn. Wobei es bereits eine Annäherung gegeben hat - ursprünglich hat die Gewerkschaft 5,2 Prozent gefordert.

Streikabsicht bei Nichtabschluss

Längere Streiks hätten voraussichtlich Lieferengpässe an Gasthäuser und Supermärkte als Folge. Auf dieses Druckmittel spekuliert die Gewerkschaft. Für die Arbeitgeberseite verhandelt aus Kärnten der Direktor der Villacher Brauerei, Clemens Aigner, mit. Er sagte, man müsse bei den Verhandlungen die hohe Inflation und die unsichere wirtschaftliche Entwicklung mitberücksichtigen.

„Ich denke an Abschluss, nicht an Streik“

Zum angedrohten Streik - es wäre der erste seit mehr als 20 Jahren - sagte Aigner: „Ich denke nicht an Streikmaßnahmen. Mein Ziel ist es, wie vor jeder Verhandlungsrunde, einen Abschluss zu finden.“ Er hofft auf einen Kompromiss.

Eine Schmerzgrenze für die Verhandlungen will Aigner naturgemäß nicht nennen. Jedes Hundertstelprozent verursache höhere Kosten. Eine Diskussion, dass deshalb auch der Bierpreis für die Konsumenten steigen könnte, lehnt Aigner aber ab. Brauereien hätten viele Kostenfaktoren.

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