Pilotprojekt „Pflege zu Hause“ startet
Im Jahr 2020 wird es in Kärnten um ein Fünftel mehr 75-Jährige geben als heute. Mit dem Alter steigt auch die mögliche Pflegebedürftigkeit. Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, müssen bereits heute die Weichen gestellt werden, so Sozialreferent Christian Ragger (FPK).
Ziel sei es, die Menschen so lange wie möglich selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben zu lassen, als Alternative zu den teuren Pflegeheimen.
Solange wie möglich zu Hause bleiben
Eines der Modelle ist das betreute Wohnen. Bis 2014 wird das Land kärntenweit 600 solcher Wohnungen errichten. Aber auch das Modell „Pflege zu Hause“ ist ein Teil des neuen Betreuungskonzepts, sagte Ragger.
- Stadt baut „betreutes Wohnen“ aus
(kaernten.ORF.at)
Familien, die ihre pfegebedürftigen Angehörigen zu Hause betreuen, bekommen einen Scheck über 2.000 Euro im Monat. Ein System, das man sich von Luxemburg abgeschaut hat, so Ragger. Mit diesem Scheck sind zwei konkrete Auflagen verbunden.
1.000 Euro für professionelle Hilfe
Ragger: „Ab Pflegestufe drei, vier und fünf muss eine professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Dafür bekommen sie 1.000 Euro zusätzlich zum Pflegegeld. Für die zweiten 1.000 Euro müssen sie sich pflichtversichern. Sie haben einen Pensionsversicherungsanteil zu leisten, Unfall- und Krankenversicherung.“
In diesen Pilotversuch aufgenommen werden 200 Pflegebedürftige aus allen Kärntner Bezirken.
Verschiedene Anspruchsberechtigte
Dabei kann es sich um Personen handeln, die von einem Pflegeheim zurück nach Hause geholt werden, Menschen, die jetzt schon von ihren Angehörigen zu Hause betreut werden oder Menschen, die während eines Urlaubs ihrer pflegenden Angehörigen nicht in Kurzeitpflege in ein Heim gehen, sondern ambulant zu Hause gepflegt werden möchten.
Der Modellversuch startet am 1. November und ist vorerst auf ein halbes Jahr anberaumt.