Schau über Malerei-Pionierin Ivana Kobilca
1861 in eine gutbürgerliche Laibacher Familie hineingeboren, wusste Ivana Kobilca bereits mit 16, dass die Malerei ihr Leben bestimmen wird.
Sendungshinweis:
Servus, Srečno, Ciao, 17.11.2018
Als Jugendliche kopierte sie in Wien alte Meister ehe sie - gesellschaftlichen Normen verpflichtet - ihr Studium an einer privaten Kunstschule für Mädchen in München fortsetzte. Dem Kolonialismus geschuldet, war die damalige Herausforderung für Künstler die Darstellung orientalischer Sujets und fremdländischer Gesichter.
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Ivana Kobilca machte sich darüberhinaus durch Kinderportraits einen Namen. Doch sie wollte mehr, trachtete nach antomischen Studien in Aktmalklassen. Das war nur in Paris möglich.
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Die Fotos jener Zeit bewahrte sie bis zu ihrem Tod. Denn jedes Mal, wenn sie nach Slowenien zurückkehrte, unterwarf sie ihr Werk einer Selbstzensur und ließ sämtliche Aktmalereien verschwinden.
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Schwester als Lieblingsmodell
Da sie zuhause sogar wegen der Darstellung der entblößten Arme ihrer Schwester Fanny kritisiert wurde. Fanny war Kobilcas Lieblingsmodell.
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Selbstbewusst-sensible Globetrotterin
Kurator Michel Mohor: „Ivana Kobilca war eine sehr sensible Person, die Kritik kaum vertragen hat. Den Medien ging sie lieber aus dem Weg. Deswegen hat sie nicht gerne ausgestellt. Hingegen war sie im Umgang mit Auftraggebern recht selbstbewusst und ging auch auf die Vorstellungen ihrer Kunden ein“.
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Die meiste Zeit ihres Lebens verbrachte sie in den europäischen Metropolen wie Wien, München, Berlin, Sarajewo oder Paris. Dort stürzte sie sich - um Malaufträge zu lukrieren - sogar ins Gesellschaftsleben. Zwischen 1888 und 1893 entstanden ihre bedeutndsten Werke „Die Kaffeetrinkerin“ oder das Gemälde „Sommer“, dem zahlreiche motivische Studien vorausgegangen waren.
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Konterfei auf Banknote verewigt
Ivana Kobilca zählte mit ihren Künstlerkolleginnen Roza Pfäffinger, Maria Slavona und Käthe Kollwitz zu den ersten Malerinnen, die sich in der traditionell männlich dominierten Kunstwelt der Moderne durchsetzen konnten. Ihr Portrait zierte auch die 5.000-Tolar-Banknote.
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In Slowenien war Kobilca vor allem eine Vorreiterin an der Wende vom akademischen Malstil zur Freiluftmalerei des Impressionismus. Die Wertschätzung für sie gipfelte im Auftrag die Allegorie Slowenien zu malen.
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Vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog sich Kobilca nach 46 Jahren in ihre Heimatstadt zurück und widtmete sich ausschließlich dem Stillleben und der Blumenmalerei.