Kreatives aus gesundem Kraut

Kraut war immer schon Vitaminspender in Winterzeiten. Auch, wenn man heute fast alle Lebensmittel das ganze Jahr aus aller Welt kaufen kann, bleibt Kraut ein heimisches Powergemüse - gesund, vitaminreich und wohlschmeckend.

Im Garten von Seminarbäuerin Gertrude Wastian vom Brodnighof in Weißbriach wächst viel Kraut in allen Farben. Sie ist Expertin für ein typisches Herbstgemüse, das nicht nur tiefen Temperaturen trotzt, sondern sie sogar braucht, um den typischen Geschmack zu entwickeln: „Das Kraut bleibt bis zu den ersten Frösten und verträgt locker bis zu minus sieben Grad. Es wird dadurch reif und hat einen besseren Geschmack. Wenn es zu früh geerntet wird, schmeckt es nicht so gut.“

Krautbäuerin Gitschtal Rezepte

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Krautbäuerin Gitschtal Rezepte

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Traditionell wurde im Gitschtal immer das Kärntner Gebirgskraut als Wintergemüse gepflanzt, Wastian bevorzugt das Spitzkraut. Ihrer Ansicht nach ist es feinfaseriger und milder im Geschmack. In Mischkultur mit dem Rot- oder Blaukraut, aber auch mit Sellerie ist es auch widerstandsfähiger gegen Schädlinge.

Krautbäuerin Gitschtal Rezepte

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Gefährliche Krankheit Kohlhernie

"Die Blätter bleiben auf dem Acker, das ist Gründüngung. Ganz wichtig ist es aber, den Strunk zu entfernen und zu vernichten. Denn oft ist dort der Erreger der Kohlhernie drin, erkennbar durch verdickte, knotige Gallen an der Wurzeln. Die Pflanzen werden dadurch stark geschwächt. Wo man Kraut hatte, soll dann sieben Jahre lang kein Kraut mehr gepflanzt werden, weil sich die Kohlhernie immer wieder überträgt.

Gertrude Wastian bevorzugt bei der Düngung Kompost statt Mist. Das habe den Vorteil, dass das Kraut als Starkzehrer zwar gut wachse, aber nicht so riesig groß werde. Es entwickle auch nicht so viele Blähstoffe.

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Rotkraut mit Ringelblumendeko

Von Sauerkraut bis Krautstrudel

Die Bäuerin macht aus dem Kraut unter anderem Sauerkraut, das im Keller angesetzt wird und vier Woche gärt. Es ist ein wichtiger Vitamin-C-Spender. Ein typisches Rezept aus dem Gitschtal ist das süße Kraut - es kann mit Weiß- oder Blaukraut zubereitet werden.

Sendungshinweis:

Kärnten heute, 14.10.2017

Zuerst Zucker und Zwiebel in Speck anrösten, salzen, pfeffern und mit wenig Wasser aufgießen. Das gehobelte Blaukraut dazugeben, mit Gewürznelken, Kümmel, einer Prise Zimt und einem klein geschnittenen Apfel verfeinern. Dann ca. 25 Minuten dünsten lassen. Es passt gut zu Kartoffel- oder Topfenlaibchen.

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Eingemachtes Pusztakraut und Krautstrudel

Wenn man einen Krautstrudel machen möchte, dünstet man das Kraut, fügt zwei geschnittene Paprika, Salz, Pfeffer und Kümmel dazu. Zum Schluss Sauerrahm und gekochte Kartoffeln dazu geben und in einen Strudelteig füllen. Nach einer halben Stunde im Backrohr ist der Strudel fertig.

Für ein pikantes eingelegtes Pusztakraut wird das gehobelte rohe Kraut mit allerlei Gemüse vermischt. Einen Tag stehen lasse, dann das Essigwasser mit Salz und Kümmel würzen, erhitzen und in Gläser füllen. Das sei eine Vitaminbombe im Winter, so Wastian. Man sollte nicht zuviel davon essen, weil Gemüse den Körper im Winter kalt macht, aber einige Esslöffel zur Mahlzeit bringen wichtige Vitamine.