Versteinerter Wald im Gailtal

Am Fuß der Gailtaler Alpen werden derzeit versteinerte Bäume aus der Dinosaurierzeit freigelegt und für Besucher zugänglich gemacht. Der Geopark Karnische Alpen bietet fünf verschiedene Geotrails mit teilweise weltweit einzigartigen Fossilien.

In Laas, am Fuß der Gailtaler Alpen bei Kötschach Mauthen, sind immer wieder Geologen unterwegs. In letzter Zeit wurden die Grabungsarbeiten aber deutlich verstärkt. Es wurden Leitungen für den Einsatz von Presslufthämmern verlegt, damit mehr als zehn versteinerte Stämme freigelegt werden können.

Teilweise Handarbeit nötig

Franz Topka, Naturhistorisches Museum Wien: „Wir haben am Anfang auch ein größeres Gerät verwendet, aber wenn man dann in die Nähe von dem Baum selber kommt, muss man natürlich auf feinere Werkzeuge umstellen. Entweder überhaupt nur mit der Hand arbeiten oder mit diesen kleinen Pressluftwerkzeugen, mit denen man dann nicht so leicht etwas beschädigt.“

Der erste versteinerte Baum der mittlerweile zwölf Bäume umfassenden Gruppe wurde in den 30er Jahren von spielenden Kindern entdeckt. Ein neun Meter langer Baumstamm wurde freigelegt und vor der Witterung geschützt.

„Einziges Vorkommen weltweit“

Für die Geologen ist der Wert des Fundes unbestritten. Gerlinde Ortner, Leiterin Geo Park Karnische Alpen: „Es ist das einzige Vorkommen weltweit aus dieser Zeit, das größte Pflanzenfossil Österreichs und es ist auch die Anhäufung der Steine. Man findet in ganz Österreich nirgends so einen kleinen versteinerten Wald.“

Wenn man Dünnschliffe des Holzes macht, sehe man die perfekte Struktur, so Ortner. Die ganzen Poren, aus denen das Holz aufgebaut ist, seien heute noch zu sehen.

Auch wenn sich die versteinerten Baumstämme nicht auf den ersten Blick zeigen, werden immer wieder Funde gemeldet. Spezialisten legen die Stämme dann frei. Die versteinerten Stämme sind 20 bis 30 Meter hoch. Die Forscher wissen auch, dass die Landschaft vor 280 bis 300 Millionen Jahren ganz anders aussah.

Wüstenklima im Gailtal

Hans Peter Schönlaub, Initiator Geo Trail, sagte, es habe hier vor rund 300 Mio. Jahren ein Wüstenklima geherrscht. Das Gebiet sei damals Festland gewesen. Wie es auch heute noch in Wüsten der Fall sei, gebe es dann gelegentlich starke Niederschläge. Durch gelegentliche Starkregen schwellen Rinnsale auf einmal an zu einem reißenden Fluss an. Diese reißenden Flüsse transportierten auch Bäume mit. Das Glück der Geologen sei es, dass diese Bäume gerade hier abgelagert worden seien, so Schönlaub.

Der Weg zu den versteinerten Bäumen wird in den nächsten Wochen noch befestigt, dann ist der Geotrail um einige Attraktionen reicher.

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• Geotrails Karnische Alpen