Diskussion um Wolf und Bär

Wolf und Bär sind am Montagabend im Mittelpunkt der Diskussionssendung „Streitkultur“ gestanden. ÖVP und Almwirtschaftsverein wollen sie bejagen, FPÖ und Grüne sehen das Thema als nicht vordringlich. Einig war man sich bei der Einrichtung eines Fonds.

Derzeit gibt es in Kärnten nur sechs bis acht Bären. Der Schaden, der durch diese Tiere angerichtet wird, hält sich mit 20.00 bis 60.000 Euro jährlich in Grenzen. Der Artenschutz in der EU stärkt die Großraubtiere. Wölfe gibt es bereits in Niederösterreich, warnt Agrarreferent Christian Bengrer von der ÖVP. Es gehe nicht alles auf allen Flächen gleichzeitig. Der Wolf sei ernst zu nehmen, wehret den Anfängen, so Benger. Wenn etwas passiere, zeige man dann mit dem Finger auf die Politik.

Auch der Wildökologe Thomas Huber räumt ein, dass es - wenn auch noch nicht jetzt - mit dem Wolf rasch zu Problemen kommen kann. Wenn sich Jungwölfe an Dörfer gewöhnen, müsse man handeln.

Politik soll Bauern unter die Arme greifen

Anders sieht das Jagd- und Tierschutzreferent Gernot Darmann (FPÖ). Die Bedrohung durch Wolf und Luchs gebe es nicht. Hingegen hätten die Bauern in den letzten Jahren viel Einkommen verloren. Das seien die Probleme und hier müsste die Politik den Bauern unter die Arme greifen und nicht einer Ausrottung das Wort zu reden. Das sei Schattenboxen.

Sendungshinweis:

Streitkultur, 10. April 2017

Auch der Grüne Landtagsabgeordnete Michael Johann sieht derzeit keinen Grund dafür, sich in Kärnten auf das Jagen von Großraubwild vorzubereiten. Man müsse sich dazu bekennen, dass es Wildtiere in Kärnten gebe. Wenn es eine gewisse Population gebe, könne man sich den Kopf darüber zerbrechen. Jetzt sei das nur Polemik.

Der Almwirtschaftsverband, der die Bejagung fordert, kontert mit einem Beispiel. Obmann Josef Obweger sagte, in Salzburg habe es in zwei Jahren einen einzigen Wolf gegeben und 68 gerissene Schafe und vier Rinder. Das sei keine Polemik.

Fonds soll eingerichtet werden

Für die Jägerschaft ist die Frage der Bejagung von Großraubwild eine politische, sagt der Landesjägermeister Ferdinand Gorton. Der Forderung nach einem Fonds in der Landesregierung zur Abgeltung von Schäden schließt sich Gorton an. Dadurch würde die Politik zeigen, dass die Frage im öffentlichen Interesse liege. Dann müsste auch die Versicherung der Jäger nicht mehr für Schäden aufkommen. Aber schon jetzt übernimmt das Land mit 23.000 Euro mehr als drei Viertel der Schäden durch den Bären. ÖVP, FPÖ und Grüne zeigten sich in der Streitkultur bereit, in der Landesregierung einen Fonds einzurichten.

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