Kunstpreis 2012 für Richard Klammer

Der Kunstförderpreis der Kärntner Volksbank für das Jahr 2012 geht an den Maler und Musiker Richard Klammer. Der gebürtige Obervellacher hat sich gegen 45 Mitbewerber durchgesetzt.

Das 1964 in Obervellach geborene Multitalent Klammer erhält 10.000 Euro, die Bank kauft ein Bild und stellt seine Werke im Frühjahr im Klagenfurter Napoleonstadel aus. Seine Malerei sei dabei immer motivbezogen, wobei die Wahl der Motive sich in ständigem Wandel befinde, hieß es in der Beurteilung der Jury.

Unermüdlicher Kulturarbeiter

Richard Klammer ist auch ein unermüdlicher Kulturarbeiter im subversiven Bereich - abseits eingetretener Pfade von Volks- und Hochkultur. Er setzte sich gegen 45 Mitbewerber durch. Vor zwei Jahren hatte die Fotokünstlerin Caroline Heider die Auszeichnung erhalten.

Jury würdigt Weiterentwicklung
In der Begründung der Jury für ihre Entscheidung heißt es, Klammer habe seit dem Studium an der Akademie der Bildenden Künste bei Markus Prachensky „kontinuierlich an seiner künstlerischen Sprache gearbeitet, die in vielen unterschiedlichen Werkgruppen als vielfältiges, nie eintöniges, Oeuvre vorliegt“.

Volksbank-Vorstand Gottfried Wulz betonte, das Ziel des Förderpreises sei nicht nur, absolute künstlerische Qualität zu gewährleisten, sondern auch ein kulturelles und künstlerisches Vermächtnis an Kärnten zu binden.

„Favelas“: Vom Bild zum Wandobjekt

Seit 2009 arbeitet Klammer an einer Serie „Favelas“, in der er die weltweit wachsenden Megacitys und ihre Armutsviertel thematisiert. In diesem Jahr hat er einen Schritt über die Leinwandarbeit hinaus gemacht und die Favelas auch zu dreidimensionalen Wandobjekten ausgebaut.

Sendungshinweis:
„Radio Kärnten Mittagsjournal“, 13.11.11

Klammer: „Angenehmer Zustand“

Der Künstler selbst freut sich, dass nun „der Umsetzung neuer Projekte und Ideen zumindest finanziell nichts mehr im Wege steht“. Dies sei ein „denkbar angenehmer Zustand für einen Künstler“.

Dass er in Wien bei Markus Prachensky Kunst studiert hat, wissen Viele nicht. So kommt nun der Kunstpreis der Volksbank gerade recht: „PR-mäßig ist es für mich ein Wahnsinn. Jetzt werde ich endlich als bildender Künstler wahrgenommen.“

Gründer eigener Künstlerkolonie

Ritchie Klammer, so sein Name in der Szene ist seit Jahrzehnten auch als Musiker aktiv. Im Jazz, in eigenwilligen Klanggefilden - ob bei den Talltones, dem Trio Exklusiv oder unterschiedlichen musikalischen Formationen, die sich immer wieder bilden, ist er mit Stimme und Trompete präsent.

Talltones präsentieren neue CD
Nächsten Samstag, dem 19. November 2011, wird im Ke-Theater in Klagenfurt die neue CD von Klammers „Talltones“ vorgestellt. Eigenwillige Jazzige Gassenhauer und verbluestes Kärntner Liedgut sind darauf zu hören.

Im Carinthiahaus in Klagenfurt hat Richard Klammer vor zehn Jahren so etwas wie eine Künstlerkolonie gegründet, wo gemalt und Musik gemacht wird. Sein Atelier ist zugleich das Basislager der „Kunstsportgruppe Hochobir“, die er mit den Künstlerzwillingen Heiko und Uwe Bressnik gegründet hat.

„Humor in jeder Hinsicht wichtig“

Bei allem, was er tut, spielt auch Humor eine wichtige Rolle: „Wenn man mit Humor Ernsthaftigkeit transportiert erstarren viele Leute zur Salzsäule und ihr Lachen erstickt. Humor ist in jeder Hinsicht wichtig.“ Stillstand ist für Klammer jedenfalls ein Fremdwort: „Fad wird mir nicht“.