Kärntnermilch: Schwieriges Jahr 2018

Vertreter der Kärntnermilch haben am Mittwoch Bilanz über das Jahr 2018 gezogen. Mit Milchüberschuss, niedrigem Preisniveau für Magermilch und dem Preisdruck durch den Handel sei es ein schwieriges Jahr gewesen, hieß es.

Die angespannte Situation am Milchsektor spiegelte sich 2018 auch bei der Kärntnermilch wider. Der Umsatzrückgang lag bei 1,06 Prozent, der Gesamtnettoumsatz betrug 98,6 Millionen Euro. Geschäftsführer Helmut Petschar sagte, der Handel spiele da eine ganz große Rolle. „Wenn wir jährlich Kostensteigerungen bei Lohn, Energie, Verpackungsmaterial und Fruchtzubereitungen haben und wir diese Kostensteigerungen letztendlich nicht abgegolten bekommen, dann ist das eine ganz schwierige Situation.“ Petschar dankte den Konsumenten, die durchaus bereit wären, den einen oder anderen Cent mehr zu zahlen. „Nur wenn der Handel es nicht verlangt, dann kann uns der Konsument das Geld auch nicht geben.“

Höhere Kosten für Transport in Bergen

5,5 Millionen seien im vergangenen Jahr investiert, 330.000 Kilogramm Milch täglich verarbeitet worden. Trotz der wirtschaftlichen Situation bekomme jeder Bauer den gleichen Milchpreis ausbezahlt. Petschar sieht hier auch die Politik gefordert.

„Da geht es um den Transportkostenausgleich. Wir haben bei den Transporten im benachteiligten Alpengebiet enorme Kosten. Hundert Prozent unserer Bäuerinnen und Bauern produzieren ihre Milch im Berggebiet. Hier haben wir beispielsweise 5 Cent Sammelkosten. Eine norddeutsche Molkerei hat hier 0,4 Cent. Ich glaube aber auch, dass die Politik bei der Umsetzung des Bestbieter-Prinzips gefordert ist, damit wir bei der öffentlichen Ausschreibung für Krankenhäuser oder Kasernen unsere regionalen Produkte umsetzen können.“

Konsument wäre nur „gering“ belastet

Ein großes Thema ist nach wie vor die Milchpreisentwicklung. Besonders die Schwankungen in den letzten zehn Jahren haben bei den Bauern zu Verunsicherung und Unzufriedenheit geführt, sagte Reinhard Scherzer, Obmann der Kärntnermilch. „Für den Konsumenten, der im Durchschnitt 80 Liter Milch im Jahr konsumiert, würde eine Preissteigerung von zehn Cent ja nur acht Euro pro Jahr ausmachen. Das heißt, da geht es nicht wirklich um die Belastung für den Konsumenten.“

Mit der täglichen Entscheidung, welches Produkt man im Regal wählt, vergebe der Konsument auch den Produktionsauftrag, sagte Scherzer und plädierte an die Konsumente, generell auf regionale Lebensmittel zu setzen.

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