Zwist um Nachtfahrverbot auf Dobratsch

In Villach gibt es einen politischen Zwist um eine Aussendung zum Nachtfahrverbot auf der Dobratsch-Alpenstraße. Hieß es in einer Aussendung am Montag, dies gelte aufgrund der GTI-Fahrer, sieht sich der Bürgermeister nach erbosten Kommentaren zu einer eigenen Aussendung veranlasst.

Der Villacher Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) sagte am Dienstag in einer Aussendung, durch die Medienmitteilung werde der Eindruck vermittelt, die Straße werde nachts wegen der GTIs gesperrt - mehr dazu in Dobratsch-Alpenstraße nachts für GTIs gesperrt. Diese Meldung, die laut Albel von der Tourismusstadträtin ausgeschickt worden war, hätte zahlreiche negative Facebook-Kommentare zur Folge gehabt. Er stellte richtig, dass es sich um ein Nachteinfahrverbot handle, das dem Schutz des Naturparks diene. Es habe nichts mit den GTIs zu tun.

Fälle von Vandalismus auf dem Berg

Vonseiten des Straßenbetreibers sagte Dietmar Schöndorfer von der Rechtsabteilung der Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG), man habe im Vorjahr das Nachtfahrverbot beantragt, es sei mit Stadt, Almgemeinschaft, Jägern etc. akkordiert und für dieses Jahr verordnet worden. Die Regelung sei nicht direkt wegen der GTI- oder Harley-Gäste getroffen worden, aber es habe nachts in den letzten Jahren Fälle von Vandalismus gegeben, so seien etwa Bänke über die Rote Wand geworfen worden. Es stelle sich die Frage, was man nachts überhaupt auf dem Berg zu suchen hätte, sagte Schöndorfer. Die Regelung sehe natürlich Ausnahmen für Jäger, Anrainer und Pächter vor.

Dobratsch Rote Wand

ORF/Petra Haas

Über die Rote Wand wurden Bänke geworfen

Ruhe im Naturpark

Die Großglockner Hochalpenstraße sei nachts ebenfalls für den Verkehr gesperrt und die Nockalmstraße für Motorräder, so Schöndorfer, hier gebe es keinerlei Probleme. Johannes Hörl, Vorstand der GROHAG und Geschäftsführer der Villacher Alpenstraße, ergänzte, es gehe vor allem um Ruhe in der Nacht für die Tiere im Naturpark und auch für die Anrainer. Als er von GTI-Nebentreffen schon ab Jänner erfahren habe, wurde bei der Stadt angefragt, ob man die Verordnung für das Nachteinfahrverbot früher erlassen könnte, sagte Hörl.

Die Schranken werden aus Sicherheitsgründen nachts offen bleiben, es gibt aber entsprechende Verbotstafeln. Die Ausfahrt aus dem Naturpark Dobratsch sei jederzeit möglich. Die Polizei wird die Einhaltung kontrollieren. Das Verbot gilt von 1. Juni bis 31. August von 22.00 Uhr bis 4.00 Uhr sowie von 1. September bis 31. Mai von 21.30 Uhr bis 5.00 Uhr.