Heroin und Darknet-Drogen im Fokus

Im Herbst 2018 ist die Suchtgiftgruppe in Kärnten personell aufgestockt worden. Seither wurden 400 Schwerpunktaktionen durchgeführt und 70 Dealer ausgeforscht. Kopfzerbrechen bereiten Heroin und Bestellungen im Darknet.

Ein Mann aus Nigeria wird mit 150 Gramm Kokain-Balls im Körper am Klagenfurter Busbahnhof festgenommen - nur einer, aber der jüngste Fall von Drogenkriminalität, deren Bekämpfung die Kärntner Polizei seit langem im Atem hält - mehr dazu in Drogenschmuggler schluckte Kokainpäckchen (kaernten.ORF.at; 23.4.19). 2018 gab es in Kärnten 25 Drogentote. Die Polizei reagierte darauf mit einer Aufstockung der Ermittler im Suchtgiftbereich.

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Kärntenweit sind mittlerweile 50 Kriminalpolizisten auf Suchtgiftdelikte spezialisiert. Seither gab es 400 Schwerpunktaktionen gegen Drogenmissbrauch. „Dabei sind 700 Personen wegen Suchtmitteldelikten zur Anzeige gebracht worden“, so Polizeisprecher Mario Nemetz. „70 Dealer wurden dingfest gemacht und der Justiz übergeben.“

Weltweite Drogenschwemme festzustellen

Die Razzien sind notwendig, denn die Ermittler stellen fest, „dass wir mehr oder weniger von Drogen überschwemmt werden – das ist aber nicht nur in Kärnten, sondern in ganz Österreich, ja weltweit, wahrzunehmen.“

Besonders Heroin hat sich zur gefährlich unterschätzten Alltagsdroge entwickelt - eingeführt oft in kleinen Mengen im sogenannten „Ameisenverkehr“ über die Grenzübergänge aus Slowenien, mitunter auch Italien und anderen Ländern. Insgesamt seien große Mengen qualitativ hochwertiges Heroin auf dem Markt.

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Kontrolliert wird überall wo Drogen sind

Nemetz: „Wir haben die Strategie: Sollte sich ein Drogendealer mit einem Fahrzeug über die Grenze bewegen, fängt dort die Kontrolle an. Das betrifft alle Straßennetze, den normalen Straßenverkehr, aber auch die Parks, wo sich Jugendliche versammeln. Dort wird auch kontrolliert.“

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Vorgänge im Darknet bleiben nicht im Dunkeln

Ein weiteres Problem: Immer mehr Drogen werden über verschlüsselte Seiten im Internet, dem sogenannten Darknet bestellt. Aber, so Nemetz: „Wir reagieren sehr stark auf diese Szene und haben immer wieder gute und größere Sicherstellungen. Auch der Privatkonsument darf sich nicht in Sicherheit wiegen.“

Hier arbeite man auch intensiv mit Zoll und Finanzpolizei zusammen. Ziel sei es auf neue Trends rasch zu reagieren und es der Drogenkriminalität so schwer wie möglich zu machen.

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